Was passiert, wenn ein Typ, der keine Ahnung von Südpol-Expeditionen hat, damit beauftragt wird, den Südpol zu finden? Robert Falcon Scotts Expedition ins ewige Eis geht grandios schief, aber er wird in seiner Heimat England aber trotzdem über 60 Jahre als Held gefeiert. Erst seit ein paar Jahrzehnten wissen wir, welche absurden Fehler Scott aus Ruhmsucht und falschem Stolz gemacht hat. Die ganze Story hört ihr heute in unserer Folge: Eis Ätsch.
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Transkript der Folge
(dieses Transkript wurde automatisch generiert)
Christian Alt Anna, hattest du schon mal das Gefühl, so richtig an deine Grenzen gekommen zu sein?
Anna Bühler Ja, tatsächlich. Ich hatte einmal eine. So eine Wanderung des Todes vor. Und zwar war mir.
Christian Alt Das Baby anfangs.
Anna Bühler Einfach. Ja, aber es war auf Korsika. Also, ich war auf Korsika und haben so eine Tages Wanderung geplant und im Internet geschaut. Einfach noch nach einer Tour. Guck sie halt im Internet Wanderung Korsika. Dann stand da eine, die sollte sechs Stunden dauern, laut Internet und wir so Ja, okay, wir wollten ja so eine Tagestour machen und mit einem bisschen Päuschen und so ist es ganz gut. Also sind wir morgens um 6:00 losgegangen, vom Campingplatz aus und hatten irgendwie so ein Baguette und eine Flasche Wasser dabei, weil wir dachten Ja, gut, kommen wir schon klar mit sechs Stunden. Also es war so Todes anstrengend. Also der erste Teil der Wanderung war, es war so bestimmt zweieinhalb Stunden, nur steil bergauf. Da war ich schon komplett fertig. Ich war unterzuckert, weil wir wie gesagt um 6:00 morgens losgegangen sind auf leeren Magen. Ich habe mir dann irgendwann das komplette Baguette einfach so rein gepfiffen und so schon so 1/3 von dem Wasser getrunken. War schon so voll. Wie weit geht es ja noch? Ja okay, aber es kann ja nicht mehr so lange dauern und irgendwann muss es ja auch wieder runtergehen, weil insgesamt sechs Stunden und so ja, dann kam so ein zwei Stunden Kletter Teil über so mega steile, lose Felsen, die da auch wirklich so entgegengekommen sind. Also wenn einer hochgegangen ist, musste der unten schauen, dass er erst später hochgeht, weil sonst fallen jetzt Steine auf den Kopf. Dann bin ich an, genau dann bin ich da hochgeklettert und dachte noch so, ich habe halt Höhenangst und dachte halt noch so okay, es gibt hier kein Zurück für mich, weil es ist unmöglich, dass ich diesen Weg wieder runter gehe. Es geht nicht. Genau. Und dann aber wieder hatte ich gedacht okay, wir sind ja schon vier unterwegs. Das heißt, dann rückt der Rückweg, muss leicht sein und da muss so zwei Stunden über so einen Trampelpfad zurückführen. Keine Ahnung, was ich mir gedacht habe. Ich glaube also da hoch. Kleiner Funfact Auf einem dieser Felsen waren Kackhaufen, weil es sonst jemand nicht mehr geschafft hat, irgendwo anders hin zu kacken als zwischen die Felsen. Okay, wir gehen weiter. Oben angekommen haben sie eine kleine Pause gemacht und dann führte der Weg einfach über so Geröll Felder auf. Keine Ahnung wie viel 1000 Metern da oben, wie lang Ich bin an ich habe zwei Breakdancer mit Heulen gehört. Also wirklich so, dass ich auf dem Boden gesessen, aber geweint habe, weil ich so Angst hatte. Und dann und dann hatte ich schon so Gummi Beine. Und dann gab es noch so einen kurzen Weg. Es waren vielleicht 5 Meter, die aber entlang eines ganz schmalen Trampelpfad, der an der Spitze eines Berges entlang führte und links ging es, keine Ahnung, 500 Meter runter, wo ich mit Höhenangst Es war. Wirklich. Ich bin wirklich an meine Grenzen gestoßen. Der Weg ging immer noch drei Stunden oder so was. Wir haben dann es war noch nie irgendwo Menschen und ich habe also eine Verschwörung gewittert und dachte halt, dass jemand diesen Weg geschrieben hat. Und wir kommen jetzt an so eine Art Dead End, wo halt nur so Skelette liegen.
Christian Alt Ja, so eine Forschungsstation, wie viele Menschenversuche gemacht werden.
Anna Bühler Und neue Opfer. Ich habe echt gedacht was? Also ich habe echt alles in diesem Moment gedacht. Also lasst euch. Schaut, wir waren von sechs bis 18:00 ungefähr unterwegs. Ich habe dann auf dem Rückweg noch ein Stück Auto gefahren. Ich habe dreimal noch aus dem Autofenster gekotzt vor Überanstrengung und Last. Ich dachte wirklich, ich muss sterben. War richtig schlimm. Oh ja, und das mit einer Flasche Wasser und einem Baguette.
Christian Alt Okay.
Anna Bühler Oh ja. Oh.
Christian Alt Gut, dass ich irgendwie nur ins Phantasialand oder Walk.
Anna Bühler On a la Costa das Krasseste Es geht nicht auf Korsika wandern. Zumindest nicht, weil Wanderrouten, die ja im Internet ausfindig gemacht habe.
Christian Alt Ich habe auch eine Geschichte dabei von jemandem, den ging's noch schlimmer als dir.
Anna Bühler Wirklich.
Christian Alt Da der wirklich dachte, er müsste sterben, ist noch Leute gestorben. Und zwar als ich dir die Geschichte einer legendär fehlgeschlagenen Expedition ins ewige Eis.
Anna Bühler Von Kugel und Niere Darwin gefällt das. Der History Podcast über die Big Fails der Menschheitsgeschichte. Aber nach jedem Sprung ist er wohl ein Stück mehr davon überzeugt, dass seine Idee sehr gut ist.
Christian Alt Damit habe ich jetzt nicht gerechnet mit Anna Bühler und Christian Alt. Hier ist eine Tüte. Kannst du da mal bitte reinschmeißen? Ich nehme mir das Labor.
Anna Bühler Ich. Er das nicht, sagt Jürgen Glas und.
Christian Alt Heute ist. Die erste Frage, die ich dir stellen will, ist Hast du schon mal von dem Begriff Heroic Age gehört?
Anna Bühler Wie das.
Christian Alt Heroische Zeitalter.
Anna Bühler Ach so, nee, nee, noch nicht.
Christian Alt Welche Assoziationen löst das bei dir aus?
Anna Bühler Es klingt pompös. Heroisch. Klingt nach einer Zeit, wo man vielleicht pompöse Gewänder getragen hat und froh, dass irgendwelche Männer gab, die mit Lanzen in den Krieg gezogen sind und als Helden gefeiert zurückkamen. Also, ich denke an Gold. Ich denke an Schlösser. Und das ist garantiert nicht so!
Christian Alt Nee, also so ist wahr. Also es geht beim Heroic Age um das goldene Zeitalter der Polarforschung.
Anna Bühler Oh, geil, Eisbären? Äh, nein.
Christian Alt Jetzt muss ich überlegen, Wo sind immer Eisbären? Ich krieg's nie hin. Wir sind heute in der Antarktis. Auf jeden Fall. Ich glaube, da sind die Pinguine. Eisbären sind am Nordpol. Wir sind halt bei den Pinguinen.
Anna Bühler So schön. Glaube ich auch.
Christian Alt Genau. Das heroische Zeitalter des Heroic Age. So bezeichnen viele Briten das goldene Zeitalter der Polarforschung. Und es ist Ende des 19. Jahrhunderts. Fängt es an Die Briten. Die sind mega gelangweilt von ihrem eigenen Erfolg. Das britische Empire ist zu dem Zeitpunkt riesig. 24 % der Menschheit, das muss man sich mal reintun, waren unter britischer.
Anna Bühler Herrschaft. Dass es so gewesen ist. Alles kolonialisiert.
Christian Alt 24 %. Und ich stell mir dann so vor, dass die halt so Pralinen essen, mit Schoko Fingern auf die Landkarte geschaut haben und dann so gelangweilt so was.
Anna Bühler Nach.
Christian Alt Amerika schon entdeckt.
Anna Bühler Ich fürchte.
Christian Alt Gehört uns Australien. Das sind unsere ganzen alten Gefangenen gewesen vor langweilig. Alles voll langweilig und nervig. Und dann kommt da so ein Typ rein und guckt so auf die Landkarte von hinten und meint so Ach guck mal da. Da waren wir doch gar nicht. Ob plötzlich ist Der alte Entdecker drang wieder da, der Südpol. Man hat plötzlich wieder so eine Aufgabe, in die man Millionen stecken kann. Und plötzlich ist ein neues Land, das man endlich kolonialisieren kann. Dann vielleicht nämlich gehören dann nicht 24 % der Menschheit zum Empire, sondern vielleicht mal 25 %.
Anna Bühler 24,015 dürfen.
Christian Alt Und dass diese Kolonialisierung eine Sache ist, eine Aufgabe für Helden. Deswegen Heroic.
Anna Bühler Okay. Es ist also sehr viel negativer, als ich mir gewünscht hätte. Das hat nicht mit mit Gold und Lanzen zu tun, sondern mit Fingern, Dingen, Engländern.
Christian Alt Unsere. Unsere Geschichte. Heute beginnt im Jahr 1899 in den Hallen der ehrwürdigen Royal Geographic Geographic Society. Und das sind so die Typen mit den Schoko Fingern der Landkarte. Und ich stelle mir so ein bisschen vor, dass sie so keine Ahnung wie so wienerisch sprechen. Also die sitzen so normalerweise in ihren muffigen Sälen und gucken Landkarten. Aber heute, 1890 wird da gestritten, denn zu Gast ist die Delegation von Noch Society, nämlich der Royal Society. Und die Royal Society ist zu diesem Zeitpunkt stinksauer. Weißt du, die Leute von der Royal Society, die schreien halt so rum und sagen so ich könnte nicht einen Typen, der nie was mit Wissenschaft zu tun hatte, zum Expeditionsleiter machen und dann so die Typen mit den Fingern so am Boden liegen. Barfuß, die netten Bären.
Anna Bühler Das, was du willst, geguckt haben. Kein Mensch in Wien würde das jemals ever sagen.
Christian Alt Ich habe das nie. Es ist ein Film. Zitat aus dem österreichischen Klassiker Film Ich weiß nicht genau, aber ich habe geschaut, österreichisch wie eine Wiener Redewendung. Und da kam das raus. Das fand ich nett. Pudel Dinner auf Borderline, Barfuss, den netten Bär.
Anna Bühler So was ist eine Fürstin. Was meinst du damit?
Christian Alt Augustiner ist, glaube ich, ist das nicht so aus? Hust. Ist das ein Lutsch Bonbon?
Anna Bühler Ah ja. Ach so, ich war's. Dann holst dir nicht einen Bär? Hasso aus der netten Bär.
Christian Alt Die streiten sich da gerade. Aber die anderen sagen so, Wir meinen es fucking ernst. Robert Scott. Der hat keine Ahnung von Polarforschung. Der kann diese Expedition nicht leiten. Und dann die Typen mit den dicken Fingern. So ist es der Grund für diesen Streit, den wir gerade nicht miterlebt haben, aber den ich mir ausgedacht habe.
Anna Bühler So schön wie in Exeter wird.
Christian Alt Robert Falcon Scott der Ausgangspunkt des Streits. Und um den geht es heute.
Anna Bühler Robert Falcon Scott.
Christian Alt Und genau das ist der Protagonist der heutigen Geschichte. Die Royal Geographic Society. Die will nämlich einen 31-jährigen Leutnant ohne jegliche Befähigung oder geografische Kenntnisse zum Leiter einer der angesehensten Expeditionen des Empires machen. Und das ist nämlich die Eroberung, die allen wieder ihr Selbstbewusstsein zurückbringen soll, die Eroberung des Südpols. Und der Typ soll's machen. Robert Falcon.
Anna Bühler Scott. Also, die schicken einen Typen für eine sehr. Wichtige Mission an den Südpol, der kein Plan hat. Habe ich es richtig verstanden?
Christian Alt Ja. Ich war zwar in der Marine, aber hat keine Ahnung von Polarforschung. Und wie es dazu gekommen ist, dass dieser Scott da plötzlich überhaupt auf der Liste steht. Tatsächlich? Jetzt? Wer ist der Typ eigentlich?
Anna Bühler Ich habe gerade so Andreas Scheuer Momente. So ein bisschen oder so was. Wir suchen jemanden für das Ministeramt, aber jemand, der am besten keine Ahnung hat.
Christian Alt So kann er sich Robert Falcon Scott sehr, sehr gut vorstellen. Der Andreas Scheuer der Polarforschung, das ist Robert, das Wichtigste, was du über ihn wissen solltest. Wie er überhaupt dahin gekommen ist. Zwei Dinge. Der Typ ist es gewohnt, reich zu sein. Erstens. Und zweitens, Der hat sehr gute Connections. Sein Vater gehörte Ende des 19. Jahrhunderts eine Reihe von Brauereien. Deswegen war der junge Robert dann eben auch auf eine Privatschule, wo er dann zu Kadett gemacht werden sollte. Eigentlich ist er eher schwach gewesen, hatte ein sehr, sehr zartes Gemüt, aber seinem Vater war das total egal. Zack, ab auf die Privatschule. Und hier sollte man dem jungen Robert dann alles beibringen, was es braucht, um im Empire voranzukommen. Denn die Marine ist zu dem Zeitpunkt die prestigeträchtigsten Organisation im Empire. Und Prestige, Das ist alles, worum es hier geht. Na ja, also, das britische Empire ist total hierarchisch organisiert. Du hast oben die Adligen. Du kannst aber, wenn du dich hervor tust, auch zum Ritter geschlagen werden. Oder zum Royal Officer oder irgendwie so was. Und dann steigst du in den Rängen auf und bist plötzlich Teil der gehobenen Gesellschaft. Und um das zu erreichen, brauchst eine gute Ausbildung, die richtigen Connections und vor allen Dingen Chuzpe. Und die hat Robert Scott ja so nicht. Na ja, also Robert Scott ist nicht adlig, aber das Geld seines Vaters, das kauft ihm einfach schon mal so ein Ticket für diese hohe Gesellschaft. Aber dann kommen die Probleme, denn wirklich Karriere macht er in der Marine nicht. Und noch viel schlimmer Sein Vater verliert all sein Geld, macht eine Fehlinvestition und muss dann selbst wieder als Brauerei Helfer arbeiten. Also ist Robert Scott plötzlich der alleinige Ernährer seiner Familie. Der muss Geld zu seinen Eltern schicken und parallel seinen eigenen Lebensstandard halten. Also braucht er Geld. Er muss jetzt einen neuen Job bekommen, einen, der wirklich mehr zahlt, damit er das als stemmen kann. Und Prestige braucht er auch noch. Robert Scott ist jetzt 31 Jahre alt, total genervt von der Sackgasse, in dem sein Leben gerade ist. Und dann trifft er zufällig auf einen Mann, den er vor Jahren schon mal getroffen hat. Und zwar heißt dieser Mann Clemens Markham, und den trifft er am 1. März 1899 an Clemens Markham. Das ist der Typ mit den Schoko Fingern.
Anna Bühler Also ein Typ, der ihn dahin bringen kann, wo vielleicht ein bisschen Geld lockt. Ja.
Christian Alt Sehr, sehr viel Prestige. Eric Clemens Markham ist der Chef der Royal Geographic Society. Und der sagt ihm So. Also, bei uns ist total spannend. Also wirklich total spannend bei uns. Wir bereiten gerade diese riesige Expedition vor. Wir fahren zum Südpol. Das wird so ein Riesending. Und während Der Mann kann so reden, da merkst du, wie bei Robert Perkins Total Lampe angeht, dann platze so mitten im Satz hinein und sagt So, da will ich der Kapitän sein und der machen So okay.
Anna Bühler Aber halt's Maul jetzt!
Christian Alt Und das ist der Zeitpunkt, an dem ich dir unsere Expertin vorstellen will.
Speaker 3 Mein Name ist Cornelia Lüdecke. Ich habe in der Geschichte der deutschen Polarforschung Zeitraum 1900 bis zum Zweiten Weltkrieg promoviert und bin dann später als Professorin für Geschichte der Naturwissenschaften in Hamburg tätig gewesen.
Christian Alt Das ist Cornelia Lüdecke, unsere Expertin. Und ich habe mich die ganze Zeit gefragt War das wirklich so einfach? Warst du der Robert Falcon Scott Wirklich? Ah ja. Polarforschung. Eine der gefährlichsten Sachen, die man so machen kann.
Anna Bühler Fahr ich mal hin.
Christian Alt Antworte ich. Lass es mal machen. Und Cornelia Lüdecke hat mir seine Motivation so erklärt.
Speaker 3 Der Südpol war ja nicht erreicht. Wenn er da hinkommt, dann ist er ein gemachter Mann und wird gesellschaftlich auch ganz anders angesehen und eingesetzt, als wenn er nur ein simpler Marineoffizier ist. Und das war seine Motivation, was Besonderes zu leisten, was er offenbar in der Marine so nicht schaffen konnte bislang.
Christian Alt Ja, der erste sein Männers halt und erste sein.
Anna Bühler Äh.
Christian Alt Ja. Also man muss sich aber glaube ich noch mal klar machen, wie Big Polarforschung damals ist. Also Polarforschung ist damals so wie Raumfahrt heute. Das kostet Millionen. Das ist mega aufwendig. Und so eine Expedition zusammenzustellen, das ist wirklich so, als würde man eine Fahrt zum Mond planen damals. Und das bringt uns wieder zum Streit vom Anfang. Wo? Die Typen sagen, ich könnte nicht Ein Typ, der nie, was die Wissenschaft zu tun hatte, zum Expeditionsleiter machen. Und man kann die Royal Society auch so ein bisschen verstehen, weil da kommt so der Chef rein und sagt so Ja, ich habe einen Typ auf der Straße getroffen, der macht das jetzt. Okay.
Anna Bühler Schau.
Christian Alt Die müssen nicht Experimente machen, das ist wichtig für die. Und du kannst nicht einfach so ein Hansel her locken, der einfach das macht. Dann aber er macht es. Clemens Markham lässt ein paar Ränke spielen und spielt so ein paar Leute gegeneinander aus und setzt sich da politisch durch und kriegt dann wirklich seinen alten Kollegen Robert Scott dahin. Die Royal Society hat auf jeden Fall total Angst, dass das alles nix wird. Und das wird doch alles nichts. Wenn der da runter fährt.
Anna Bühler Werbung.
Christian Alt Ich dachte, dass ich neulich richtig Scheiße gebaut habe. Und zwar habe ich in so einem Telefonat einen Witz gemacht. Man kann's irgendwie lustig sein und die andere Person fand es null witzig und irgendwie hat hatte witzig gecheckt, aber die Zeit war schon rum, dass man sagen kann als Witz gemeint.
Anna Bühler Hahahahaha haha ja so.
Christian Alt Und dann habe ich da glaube ich eine Woche drüber nachgedacht. Und dann schläft man schlecht. Nachts wacht man auf und denkt daran, wie dumm man war und wie so richtig Unordnung im Kopf. Und irgendwann habe ich mir gedacht Ich weiß, was die meisten Leute denken nicht den ganzen Tag an dich, so wie du an dich denkst. Und es ist auch wahrscheinlich egal. Und da habe ich die Person getroffen und es war voll egal. So, man macht sich manchmal einfach Stress wegen nichts. Das Leben könnte manchmal einfach so einfach sein. Und deswegen bin ich auch so froh, dass heute Clark wieder unser Sponsor ist. Weil es gibt ja einen Bereich. Ich habe schon öfter erzählt in diesem Podcast, da ist mein Leben richtig chaotisch. Da geht es um Versicherungen, alles, was mit Finanzen zu tun hat. Da hilft Clark mir wenigstens, dass ich daran nicht nachts um drei denke. Und zwar könnte im Versicherungsfall Manager von Clark alles regeln, was irgendwie sich nur regeln lässt. Die können ein Bedarfs Check machen und rausfinden, was er wirklich braucht. Oder? Clark ist da auch euer zentraler Ansprechpartner für Schadensmeldung? Und wichtig für mich als jemand, dass im Projekt Kündigungsfristen von Versicherung ganz, ganz wichtig. Also holt euch jetzt das Versicherungssumme. Great mit Clark. Versichert euch ab mit Clark. Und jetzt für alle. Darwin gefällt das zu Hörerinnen. Clark spendiert allen Hörerinnen dieses Podcast einen Shopping Gutschein von bis zu 30 €. Ich kann einfach die Clark runterladen oder direkt auf die Website klagte für Deutschland oder Go plakativ für Österreich gehen und bei der Registrierung gibt er einfach den Gutscheincode Epic. Ein Epic, alles groß geschrieben und dann könnt ihr dann eine Versicherung hochladen und mit ein hochladen bekommt er 15 € und bei zweien eben bis zu 30 €. Und das ist dann richtig geile Gutscheine. Und zwar für Airbnb, für Ikea oder Adidas.
Anna Bühler Alle Infos dazu findet ihr wie immer in den Shownotes. Werbung Ende.
Christian Alt Also, die erste Expedition, die Scott macht, heißt Discovery Expedition. Das Ziel ist, von dieser Expedition nicht den Südpol zu erreichen, sondern so weit wie möglich zum Südpol zu kommen, um erst mal weitere Expeditionen zu ermöglichen. Also wenn ich jetzt im Raumfahrt vergleich, bevor Neil Armstrong da auf dem Mond landen kann, musste er erst mal eine Rakete bauen. So eine Mission ist es.
Anna Bühler Aber was heißt so weit wie möglich zum Südpol zu kommen? Weil wo? Nehmen wir an, ich würde jetzt heute mal überlegen, ich fahr zum Südpol. Ja wo würde dann ich zum Beispiel mein Flugzeug hin buchen?
Christian Alt Du würdest ein Flugzeug bescheinigt nach Auckland bringen und von dort aus zum Schiff weiterfahren. Also Neuseeland und dann weiter runter.
Anna Bühler Okay. Und so hat er sich erst mal sozusagen seinem Ziel genähert.
Christian Alt Genau. Also nach Neuseeland ist er schon gekommen. Aber tatsächlich. Ergebnis dieser ersten Expedition ist Er schafft es bis zum 83 Breitengrad. Und immerhin er schafft es tatsächlich in diesen ersten Jahren so weit wie kein Mensch jemals zuvor in den Süden.
Anna Bühler Cool. Und das waren wahrscheinlich auf dem Weg dahin eh alles schon englische Kolonien. Das heißt aber eigentlich immer, zu Hause hat er zwischendrin mal ein bisschen Knacks zwischen Chips.
Christian Alt Und so bisschen.
Anna Bühler Was ihn die Queen feiern, oder Ich weiß nicht, wie das damals war. Genau. Ja.
Christian Alt Also tatsächlich, er schafft es relativ weit. Aber man muss natürlich sagen, aus einem wissenschaftlichen Gesichtspunkt ist diese Expedition halt ein totaler Reinfall. Weil er soll doch runtergehen, er soll magnetische Messungen machen und kriegt das alles nicht hin. Der kommt ohne Ergebnisse wieder zurück. Das Ergebnis ist ja, ich war halt weit unten. Also wir reden hier wirklich von einem Zeitraum von ein paar Jahren, das darf man nicht vergessen.
Anna Bühler Also 1901.
Christian Alt Bis 1904. Es ist nicht einfach nur so, da fährt man da runter und dann fährt er wieder hoch und sagt Oh, war ganz schön kalt da unten, sondern der ist da wirklich mehrere Jahre war so eine Polarforschung, muss man sich vorstellen wie so, das geht alles im Schneckentempo. Also du landest mit einem Schiff.
Anna Bühler 1910, da bist du erst mal, da ist es ja ein halbes Jahr vergangen, oder?
Christian Alt Das dauert alles ewig. Es gibt keine Flugzeuge. Du landest praktisch mit einem Schiff an den Polar Kappen und dann robbt sie sich so langsam voran. Du legst an kleinen Depots an und gehst dann wieder zurück zum Schiff, nimmst mehr Verpflegung mit und füllst sie Depots auf dem Weg auf eine baust du erst mal praktisch so wie so eine Straße, um erstmal so weit zu kommen, weil da ist ja nichts, da ist einfach nur kalt. Und entsprechend hart ist auch diese erste Expedition. Zwei Männer sterben und das Kommando. Also normalerweise macht man so eine Expedition mit Schlittenhunde. Er hat keine Ahnung, wie er mit diesen Hunden umgehen soll. Weil er halt keine Ahnung von Polarforschung hat, Muss man auch mal sagen wie.
Anna Bühler Aber wahrscheinlich niemand zu der Zeit, oder? Ich meine, wenn das Pionierarbeit ist, dann geht das ja sozusagen einher.
Christian Alt Liebste Anna, kleiner Spoiler wir werden später jemanden treffen, für den all diese Sachen gar kein Problem.
Anna Bühler Na gut, ich war den verteidigen. Merkst du dich irgendwie? Immer versuchen, auf seiner Seite zu stehen.
Christian Alt Aber wir haben hier halt so ein Typ und das ist halt auch einer der großen Sachen im britischen Empire. Die denken ja, so wie wir das machen, so muss das gemacht werden. Wir sind nicht in der Lage, sich auf andere Regionen, auf andere kulturelle Kreise einzustellen, weil natürlich haben andere Kulturen deutlich mehr Erfahrung im Überleben im kalten Regionen als jetzt. Die Briten, die irgendwie bei schlechtem Wetter und schlechtem Essen in London sitzen und von sind, ist aus dem Jahr 70 hier am Stadtrand.
Anna Bühler Aber ich meine, die sehen halt ihre 24 % der Welt Eroberungs Karte und denken sich so Ja, wir müssen das ja bezwecken, Leute, wir brauchen eure Hilfe.
Christian Alt Also wer, wenn nicht.
Anna Bühler Wir, nicht wir?
Christian Alt Es gibt so eine Anekdote, die das alles auf den Punkt bringt. Normalerweise machst du so eine Sache mit Skiern und mit Hunden. Ja, aber Robert Falcon Scott kriegt das mit den Hunden nicht hin. Die Hunde essen verdorbenes Essen. Er kriegt sie es nicht hin, die zu füttern. Und irgendwann sagt er dann so. Ach, wisst ihr was, dieser Scheiß. Und ich habe keinen Bock auf diese Hunde. Und er sagt dann Zitat Keine Reise, die mit Hunden gemacht wird, wird jeden ideellen Wert erreichen können, der auf sich allein gestellten Männer im Angesicht von Mühsal, Gefahr und Schwierigkeiten zu kommen. Und was macht er dann? Erzwingt seine Männer zum sogenannten Man Healing. Heißt sie haben riesige Koffer mit Vorräten und riesige Kisten. Und die packen die in so Netze. Und dann ziehen die, die einfach, die ziehen die einfach ohne da jetzt irgendwie mit Hunden, mit Pferden, die das irgendwie können, oder mit Schlitten voranzukommen. Nee, das wird einfach gezogen, weil. Aus der Sicht von Robert Scott ist das die menschlichste Art, den Südpol zu.
Anna Bühler Erobern. Er braucht einen. Rechtfertigung dafür, dass er das Hundefutter nicht rechtzeitig bereitgestellt hat.
Christian Alt Und auch meine Expertin Cornelia Lüdecke erklärt noch mal das mit den Hunden.
Speaker 3 Aber die Hunde waren irgendwie nicht kräftig genug, um hat es dann auf falsche Ernährung geschoben. Das Hundefutter war verdorben und da sind alle irgendwie nicht gut zurechtgekommen, so dass dann Scott gesagt hat Also mit Manneskraft wie es sind die starken Taschen drücken, wir ziehen unsere schweren Schlitten nach Süden. Und das hatte er dann auch immerhin bis 82 Grad Süd geschafft seinerzeit.
Anna Bühler Aber schwere Schlitten nicht auch so Netze?
Christian Alt Ja, also die Netze, mit denen du ziehst und so schwere Schlitten, da sind die Sachen dann drauf. Du musst das aber alles ziehen. Das ist so, als hättest du eine Kutsche und vorne sind Männer, die die Kutsche ziehen. So ungefähr kann man sich das vorstellen?
Anna Bühler Das weiß man.
Christian Alt Ja. Aber immerhin hat das ja bis zum 82 Breitengrad geschafft. Ich habe eben 83, stimmt nicht.
Anna Bühler Als hätte ich's gemerkt. Genau das ist aber ein Logikfehler. Also der 82. Breitengrad, das kann ja nun wirklich nicht sein.
Christian Alt Also immerhin hat er es so weit geschafft wie niemand jemals zuvor und dementsprechend dann auf der Rückfahrt ist, denkt er sich so Ich bin schon der Geilste. Also wenn ich da jetzt zurückkomme nach London und wieder mit meinem Schiff einlaufen, dann werden die da stehen. Da werde ich werden. Die Royal Society wird da stehen und mich abfeiern. Die Royal Geographic Society wird da stehen und mich abfeiern. Die Leute werden ausrasten, die Frauen werden sich mir an den Hals werfen. Ich bin der geilste Typ der Welt.
Anna Bühler Noch mal fünf Liegestützen gemacht. Aufpumpen, Bizeps küssen, in den Spiegel gucken, Fragen. Ich liebe dich sehr.
Christian Alt Und dann kommt er da an und dann ist da niemand.
Anna Bühler Okay, das war jetzt voll gehofft, dass er zumindest für seine Mama steht.
Christian Alt Nein, musste ich ja. Niemand wartet da wirklich auf ihn von seinen Auftraggebern. Aber er hat tatsächlich Glück in dieser ganzen Sache, weil. Also die Auftraggeber finden es halt mega scheiße, dass das Ergebnis zurückgekommen ist, dass da zwei Leute gestorben sind. Das ist keine erfolgreiche Polar Expeditionen in deren Augen, aber die Öffentlichkeit sieht das ein bisschen anders. Also dann wiederkommt kriegen die Leute erst so langsam mit und die Presse findet es richtig geil, dass so ein Engländer jetzt bis zum 82 Breitengrad gekommen ist. Und tatsächlich, der König findet es auch geil, der bekommt alle möglichen Würden und Medaillen und so und hier sind wir einfach so im Heroic Age und die Öffentlichkeit feiert das total ab.
Anna Bühler Okay.
Christian Alt Ja, jetzt kannst du ja meinen. So, Happy End. Also Polarforschung abgeschlossen. Ähm, Robert Scott schreibt irgendwie ein Buch und geht in die Politik und lebt sein ganzes Leben irgendwie glücklich da in England? Nein.
Anna Bühler Ich gehe davon aus, dass da noch mal hin muss, ehrlich gesagt, weil er hat ja immerhin Auftraggeber, die gesagt haben, wir wollen Ergebnisse sehen. Und jetzt ist er immerhin schon mal da gewesen. Das heißt, jetzt wieder neun Mann hinzuschicken macht ja auch keinen Sinn. Also ich würde jetzt an Stelle der National Geographic Society sagen okay, Freundchen, komm mal her, du kriegst jetzt hier noch mal ein paar Hunde, die ihr das so ordentlich noch mal hin. Tschüss.
Christian Alt Es ist fast so, wie du sagst. Also, die schicken noch mal jemanden runter, aber die schicken einen anderen Mann runter. Das war Ernest Shackleton auch. Ein ganz berühmter Polarforscher. Ernest Shackleton war einer der Untergebenen von Robert Scott, der sich wirklich hervorgetan hat in der ganzen Expedition. Und der ist auch deutlich erfolgreicher als Robert Scott. Und der bekommt die ganze Unterstützung von der Royal Society.
Anna Bühler Aber nachher so eine Fernsehsendung.
Christian Alt Ah ja, genau.
Anna Bühler Wie er ja diese kleine Polar Videos drehten.
Christian Alt Genau. Also das bekommt alles und wird damit auch zum Feind von Robert Falcon Scott. Aber Robert Falcon Scott will da trotzdem noch mal runter, weil der ist jetzt heiß, der ist heiße Fritten, fett. Der will jetzt der erste Mensch am Südpol sein und sucht dafür nur Geld, weil er eben schon gesagt hat, diese Polar Expeditionen sind mega teuer, Die Kosten umgerechnet inflationsbereinigt heute etwa 4,5 Millionen € mit Stange Geld, die da gebraucht wird. Dementsprechend ist er jetzt die nächsten Jahre tatsächlich unterwegs und gibt Lesungen. Ja, Abende gibt es noch nicht. Egal. Also keine Ahnung. Lesung bei der VHS in Erding.
Anna Bühler Dafür wird Markus Lanz eingeladen.
Christian Alt Genau. Und versucht einfach überall, wo er ist, um Geld zu bitten. Aber so wirklich viel kommt nicht bei rum.
Anna Bühler Aber du hast jetzt gerade gesagt, er möchte der erste Mensch am Südpol sein. War er doch schon, oder ist er es?
Christian Alt Nee, nee, also wirklich am geographischen Südpol zu.
Anna Bühler Ich habe nicht.
Christian Alt Gegen den 90. Breitengrad. Also, er ist bis zum 82. gekommen.
Anna Bühler Ich dachte, es reicht schon, ein bisschen Schnee unter den Füßen zu haben.
Christian Alt Okay, nee, der muss so richtig zum geographischen Südpol. Aber was er hat, ist eben noch so ein bisschen Glanz aus der Zeitung und 1/2 offenes Ohr im Königshaus. Es gehen wirklich Jahre ins Land. Wir sprechen hier vom Jahr 1910. 1904 kommt das zurück. Also sechs Jahre dauert es, bis er den König und das Königshaus so lange genervt hat, dass sie sagen Ja, komm, okay, wir geben dir die Hälfte des Geldes, die andere Hälfte aus eigenen Mitteln bestreiten kannst, dann finanzieren wir dir eine neue Expedition.
Anna Bühler Was ja immer noch eine Stange Geld ist.
Christian Alt Ja, immer noch 2,1 mal irgendwas.
Anna Bühler Millionen Euro umgesetzt in Crowdfunding Account reicht dazu nicht.
Christian Alt Genau. Aber es klappt. Er kriegt die Kohle. Und jetzt haben wir 1910 und Robert Scott kann sich wieder aufmachen zum Südpol. Und jetzt schafft er es aber wirklich. Ich denke da, jetzt kriegt das hin, dass er der erste Mann ist, der den Südpol erreicht.
Anna Bühler Was hat er da so für ein Setup? Also kann man sich das so vorstellen Der steigt wieder aufs Boot in London und schippert dann los mit seinen drei Leuten. Zwei davon machen sie schon mal drei Kreuze, weil sie dann wahrscheinlich zurückkommen, Dann wieder seine Hunde und ein bisschen schlechtes Hundefutter. Wie stellt er sich da auf?
Christian Alt Ja, also er hat ein bisschen was gelernt. Also beim ersten hat das mit den Hunden nicht geklappt. Okay, jetzt denkt er sich, holt er sich einen Hunde Experten und er schickt jemanden nach Sibirien, um dort Hunde zu kaufen. Und weil aber Robert Scott so ein bisschen. Du kennst mich. Er ist ein bisschen so wie wie ich. Ja, der versucht ein bisschen zu sparen und sagte dem Hunde, Mann.
Anna Bühler Ach ja? Ich kann die drei Beine haben.
Christian Alt Wenn wir da in Sibirien bist. Ach, kauf auch mal ein paar Pferde und kann nie genug Pferde haben, die irgendwie die Kälte aushalten. Die Pferde der Mandschurei sollen das können, sind billig.
Anna Bühler Da nimm einfach mit.
Christian Alt Und das ist tatsächlich schon der erste große Fehler in den Vorbereitungen.
Speaker 3 Und die wurden in der Mandschurei gekauft, weil die dort ja in der kalten Umgebung gut zurechtkommen, nicht? Die können dann auch im Winter draußen stehen. Heißt aber, er hat kein Pferde kenner dorthin geschickt. Das war ein Typ, der sollte die Hunde kaufen und auch die Pferde. Und da hat er sich also für viel Geld miese Pferde aufdrehen lassen, weil er keine Ahnung hatte, die dann auch nicht kräftig genug waren. Die konnten in der kalten Umgebung nicht zurechtkommen, die waren zu schwach und sind dann nacheinander auch gestorben. Ah!
Christian Alt Ja, ja, aber nicht verzweifeln, weil es sind ein paar Jahre ins Land gegangen und inzwischen gibt es eine neue Erfindung, und zwar Motorschlitten. Robert Scott kauft also auch ein paar Motorschlitten der Expedition aus Zeitungsgeschäft und sagt So, gib mir mal ein paar von den Schlitten. Macht aber auch da einen großen Fehler.
Speaker 3 Er hat Hunde, Pferde und Motorschlitten dabei gehabt, und das ist auch ein Punkt. Motorschlitten waren absolut neu, und er hat sie vorher nicht getestet. Er hat drei Schlitten dabeigehabt. Einer ist schon gleich beim Ausladen, glaube ich, irgendwie im Meer versunken und hat definitiv die vorher nicht genügend getestet, wie die im Schnee funktionieren. Auf welcher Schnee Auflage auf muss das Eis sein? Muss es hart sein? Er hat sie zweimal laufen lassen auf Schnee, aber nicht entsprechend durchgetestet, was man eigentlich machen sollte, wenn man das als wichtiges Transportmittel mitnimmt.
Anna Bühler Ah ja.
Christian Alt Okay, also der Staat ist schon mal jetzt nicht so geil. Also erstens kranke Pferde dabei, äh Schlitten, die nicht getestet sind, Aber man kann sagen okay, vielleicht schafft es der gute Robert Scott ja doch.
Anna Bühler Manchmal braucht man auch einfach ein bisschen Glück. Man kann ja nicht alles planen.
Christian Alt Aber manchmal hat er auch.
Anna Bühler Pech, weil man.
Christian Alt Weiß, kommt noch eine dritte Sache. Nämlich er geht. Ich habe eben schon gesagt, man fährt dann so runter von England über Australien und Neuseeland. Man geht da in Melbourne, Australien von Bord und dann kommt schon so ein kleiner Junge entgegen gelaufen, der hat einen Brief für ihn. Und in diesem Brief steht, dass Roald Amundsen sich auch auf den Weg zum Südpol gemacht hat. Roald Amundsen Der Name kann einem vielleicht bekannt vorkommen. Wir klären später, warum der Name vielleicht schon mal gehört wurde. Roald Amundsen ist. Hast du so Länder gesehen?
Anna Bühler Ah ja.
Christian Alt Da geht es doch. Wir haben doch hier.
Anna Bühler Ein.
Christian Alt Stella. Ja, und dann kommt dann plötzlich so die Sagan. Dieses andere männliche Model.
Anna Bühler Dieser blonde Schönling.
Christian Alt Genau. Und der ist perfekt dafür. Der kann alles besser. Der ist natürlich schön. Der kann viel besser posen, viel besser über einen Laufsteg laufen. Und er macht alles besser. Und so ist Roald Amundsen. Roald Amundsen will nicht an den Südpol, weil der Ruhm in ihn lockt, sondern Amundsen ist Norweger und deshalb seit Kindertagen fasziniert von dem von den Polkappen. Der hat schon Ski gefahren, als die anderen noch irgendwie noch nicht mal Tee getrunken haben. Roald Amundsen hat schon erfolgreiche Entdeckungsreisen in die Arktis und Antarktis unternommen, und für ihn war das immer ein Traum, zu den Polkappen zu fahren.
Anna Bühler Und das ist einfach so eine ganz natürliche Fügung, dass er als nächstes eine Polkappen erforscht.
Christian Alt Ja, also er wollte eigentlich zum Nordpol. Immer, hat er gesagt.
Anna Bühler Aber dann kam England, und wer sich umentschieden.
Christian Alt Hat, dann ist ein anderer zum Nordpol zuerst gefahren. War der gesagt okay, ich forsche in den Nordpol. Und da Roald Amundsen auch ein bisschen was davon war, also am Südpol so.
Anna Bühler Also schon auch ein bisschen Bock, so ein bisschen Pionier zu sein?
Christian Alt Ja, schon. Schon, Aber Roald Amundsen hat ein aufrichtiges Interesse. Würde ich zumindest mal unterstellen, das einfach mal zu machen und nicht irgendwie für einen komischen Ruhm fürs Empire. Weil das war immer, was Robert Scott so versprochen hat. Dem König. Ja, ich mache es wegen. Wegen dem Ruhm für das britische Empire und Roald Amundsen. So, ich will die Polkappen sehen. Ich finde es mega geil. Und fährt dann da runter. Und noch ein Vorteil Roald Amundsen kann mit Schlittenhunde umgehen, weil er seit Kindesbeinen im Schnee unterwegs ist. So also Er ist praktisch der perfekte Gegenspieler. Und als Robert Scott hört, dass Roald Amundsen unterwegs ist, fordert ihn öffentlich auf, Bitte umzudrehen.
Anna Bühler Oh nein. Er weiß halt, dass wenn er zurückkommt, dann ist er auf jeden Fall gecancelt. Dann ist er weg. Oder sobald er da ist, ist klar, wer wer die Expedition meistert.
Christian Alt Ja, Ja. Also, er ist ein bisschen früher dran. Tatsächlich? Jetzt ein bisschen schneller als er. Und er findet es unredlich, dass jetzt dieser komische Norweger unterwegs ist, wo doch die Briten irgendwie schon gesagt haben, dass sie das jetzt machen werden und da runterfahren. Und das ist ja total total blöd. Auf jeden Fall beginnt ab diesem Zeitpunkt das, wie es damals in den Zeitungen heißt Race to the South.
Anna Bühler Paul Natürlich.
Christian Alt Ja, also diese beiden Männer sind praktisch parallel unterwegs und wollen beide zuerst unten sein. Egal, ich springe jetzt mal ein paar Jahre nach vorne. Ich habe gesagt, es dauerte alles ziemlich lang. Es ist jetzt der Morgen des 18 Januar 1912. Zwei Jahre später, die letzten Jahre, die waren total hart für Scott. Die Motorschlitten sind sofort kaputt gegangen, die Ponys sind scharenweise gestorben, die Hunde auch. Das hat alles dazu geführt, dass er diese kleinen Depots auf Wegesrand nicht wie geplant aufbauen konnte, weil der Grund, warum das ja alles so lange dauert, ist die Versorgungslage. Und jetzt hat er halt also mit diesem Depot ein Problem.
Speaker 3 Was Scott dann bei der zweiten Expedition Richtung Südpol wirklich grottenfalsch gemacht.
Anna Bühler Hat, ist.
Speaker 3 Dass sie zwar ihr System gehabt haben, man muss erst mal Depots legen, um dann für den Rückweg dann genügend Nahrung zu haben. Und so war es so ein wichtiges Depot, dass ein Tonnen Depot, wo also richtig viel Nahrungsmittel war. Das sollte eigentlich bei 80 grad Süd eingerichtet werden. Aber weil die Ponies eben nichts getaugt haben, wurde dieses Depot nicht bei 80 grad Süd eingerichtet, sondern knapp 60 Kilometer nördlicher. Das heißt wenn man vom Süden kommt, ist es um 60 Kilometer weiter weg als ursprünglich geplant.
Christian Alt Ja, also die letzten Jahre waren nicht so geil für den Robert Scott so viele Probleme gehabt, aber. Am Morgen des 18 Januar 1912 ist ihm das alles egal. Sie sind jetzt noch zu fünft und er weiß es, schaut auf seinen Kompass und weiß Heute werde ich zum Südpol kommen. Schauen Sie auf Ihre Kompassnadel und wissen Wir sind jetzt gleich da. Und dann sehen Sie da was in der Ferne. So reihen sich, so stell ich mir vor, die Eiszapfen aus dem Gesicht, ein bisschen näher ran und dann gehen Sie. Irgendwas ist da am Horizont. Und dann erkennen Sie einen Flaggen Mast. Und auf diesen Flaggen. Mast ist die norwegische Flagge. Amundsen war schneller. Er war fünf Wochen vorher am Südpol.
Anna Bühler Das muss ein ganz trauriger Moment für Sie gewesen sein.
Christian Alt Das Land. Richtig. Trauriger Moment. Robert Scott sagt bitter Das Schlimmste ist eingetreten. All meine Träume sind dahin. Großer Gott, dies ist ein schrecklicher Ort.
Anna Bühler Ach.
Christian Alt Das schreibt er in sein Tagebuch.
Anna Bühler Reflektiert. Ist es wirklich so? Ja, das ist er, der Papa.
Christian Alt Also, Amundsen hat alles richtig gemacht. Er war besser vorbereitet, hatte erfahrenere Männer dabei. Der hat nicht alles per Hand gezogen, wie Robert Falcon Scott und.
Anna Bühler Hat aber auch nicht richtige Männer dabei.
Christian Alt Und er hat doch einen Vater gehabt. Habe ich bisher verschwiegen. Amundsen konnte Ski fahren.
Speaker 3 Auch Amundsen kommt aus Norwegen, wo immer Schnee ist im Winter und wo man dann eben auch gerne Ski fährt. Und er hat das auch wirklich trainiert und war prima unterwegs. Und für Scott war das neu. Die haben das erst während der Ersten Antarktis Expedition dann ausprobiert und gesagt, das taugt eigentlich nicht viel, aber man nimmt es mal mit. Und die haben also regelrecht mit und ohne Ski dann ihre Schlitten gezogen und festgestellt, dass ohne Ski eigentlich fast schneller geht.
Anna Bühler Ja, weil sie es halt nicht checken, was, oder? Ich war wahrscheinlich lange auf der Seite der eigentlichen Verlierer, um irgendwie das zu rechtfertigen, was sie für doofe Ideen haben. Aber langsam geht mir die Argumente aber ich stell mir den Amundsen stell ich mir so vor wie nett Flanders in seinem sexy eng anliegenden Ski Anzug mit seinen Apfel Pobacken so hin und her, so richtig stylisch zieht er seine Schwünge und dann kommen die anderen. Haben so einen Ski auf dem Kopf irgendwie sicher angekettet. Oh Mann.
Christian Alt Ja, aber nur um einfach noch mal die Gegenseite einzunehmen. Eigentlich ist das ja krass, dass er überhaupt so weit gekommen ist. Also jemand, der keine Ahnung hat, was er macht, der mit der falschen Motivation nämlich irgendwie führte zu sein und wie zum Ritter geschlagen werden darunter fährt, schlecht vorbereitet ist, kommt trotzdem zum Südpol. Ja und das einzige was er jetzt da machen schaffen muss, ist der Weg zurück. Weil auch wenn Scott sich die Niederlage eingestehen muss, er hat noch eine Idee. Sein Plan war jetzt einfach vor Amundsen wieder in Europa zu sein und.
Anna Bühler Zu sagen Ich war da, ich war zuerst da. Exakt die Flagge hängen lassen. Oder hat er seine schnell dran geheftet?
Christian Alt Oh, das weiß ich.
Anna Bühler Also wieso Willen beschrieben hast, kann ich ihm das zutrauen?
Christian Alt Also, er war sicher, dass er es schaffen könnte. Der gesamte Rückweg ist leider nur 1300 Kilometer lang. Aber sie kommen sehr, sehr gut voran. Nach drei Wochen haben sie schon 500 Kilometer zum Gletscher hinter sich gebracht. Aber dann geht alles relativ schnell bergab. Sein Kollege Edgar Evans stürzt eine eiskalte Falle dann ins Koma. Der andere Kollege Lawrence aussetzt, setzt einen Monat später seinem Leben das Ende der Schatten. Kein Wunder, die hat sich immer wieder entzündet und geöffnet. Und dann ist er Lawrence einfach irgendwann aus dem Zelt gegangen und meinte Ich geh nur kurz. Das Zelt bleibt eine Weile draußen. War aber wer im Sturme hat praktisch den ehrenvollen Tod gewählt? Er ist einfach raus in die Lehre gegangen. Also alles ganz, ganz schlimm. Es waren nur noch zu dritt. Und Scott wusste zu diesem Zeitpunkt Hey, das werden wir nicht alles schaffen. Die übrigen drei Männer kämpfen sich mit letzter Kraft weitere 20 Kilometer nach Norden. Und dort sitzen sie jetzt. Haben keine Verpflegung, keine Hoffnung.
Anna Bühler Mehr. Christiane Ich will nicht, dass alle sterben.
Christian Alt Anna Worauf es wirklich tragische ist Das nächste Depot, zu denen Sie es schaffen müssten.
Anna Bühler Ist.
Christian Alt 20 Kilometer entfernt. Und es ist genau das Depot, was Sie aus Schludrigkeit so weit nördlich platziert haben.
Speaker 3 Die waren schon relativ nah an diesem letzten rettenden Depot, aber sie waren einfach schon physisch so fertig und haben es so weit abgebaut, dass sie es nicht mehr geschafft haben, da hinzukommen. Und da waren sie schon nördlicher als diese 80 Grad Süd. Das heißt, wenn Scott darauf gepocht hätte, dass das Depot an den richtigen Ort kommt, dann hätten sie überlebt.
Anna Bühler Keine Pointe?
Christian Alt Nee, keine Pointe. Das ist alles sehr tragisch. Als Gott merkt, dass die restlichen Vorräte Brennstoff Nahrung aufgebraucht sind, schreibt er mit letzter Kraft Briefe an die Frauen seiner Kollegen und an die eigene Familie. Und er schreibt mit letzter Kraft einen letzten Tagebucheintrag am 29. März 1912. Und da schreibt er in einem Brief an die Nation folgende Worte Wir haben Risiken auf uns genommen. Wir wussten, dass wir sie auf uns nahmen. Die Dinge haben sich gegen uns gewendet und deshalb gibt es keinen Grund zur Klage für uns. Stattdessen sich mit dem Schicksal zu fügen und die Pflicht zu erfüllen, bis zum Ende das Beste zu tun. Hätten wir überlebt, hätte ich eine Geschichte zu erzählen über Kühnheit, Ausdauer und Mut meiner Kameraden, das Herz eines jeden Engländers rühren würde. Diese wenigen Zeilen und unsere toten Körper müssen nun die Geschichte erzählen. Doch sicher wird unser großes und reiches Vaterland darauf achten, dass die auf uns Angewiesenen in ausreichendem Maß versorgt sind.
Anna Bühler Welcher Vollidiot hat denn Sie dahin dahinfahren lassen? Also ich meine, dass der Typ da sich maßlos überschätzt, ist die eine Sache, aber dass seine ach so tolle, ach so renommierte Geographic National Society und sowas, das auch noch goutiert und sagt, was ich hier geht ihr mal alle vier Male unter Leitung von diesem Volltrottel auf die gefährlichste Mission, die ein Mensch machen kann. Also ich würde alle verhaften. Ich würde gerne verhaften. Zack, hinter Gitter mit denen. Das ist doch alles.
Christian Alt In den Frauenknast.
Anna Bühler Ein Frauenknast. Werner wartet schon. Walter, meine ich. Walter.
Christian Alt Wenn er schon zur Erde wollte. Na ja, also. Tatsächlich ist das für mich einer der interessantesten Sachen an der Geschichte. Weil für mich steht dieser Untergang von Robert Scott nicht nur für sich, sondern auch für das britische Empire. Das britische Empire. Das gibt es ja nicht mehr. So, heute hat nur noch Großbritannien. Du hast noch Meghan und Dingsbums, Du hast nur noch diese. Diese komischen Royal.
Anna Bühler William und Kate und.
Christian Alt William und Kate. Also. Also, du hast jemand, der aus reiner Ruhmsucht versucht, den Südpol zu erreichen. Jemand, der nichts kann und nur wegen guter Connections so weit kommt. Jemand, der sich aus falschem Stolz weigert, Schier und Schlittenhunde zu lernen. Und jemand, der erhobenen Hauptes untergeht. Es ist genau wie beim britischen Empire. Also es ist ja alles ohne Grund so passiert. Du hast auf der anderen Seite jemanden, der einfach planvoll vorgegangen ist, der wusste, was er tut, der vorsichtig war. Roald Amundsen. Und der hat's geschafft. Der war nicht nur schneller, sondern auch haben da deutlich mehr Menschen überlebt. Und diese Expedition hätte nicht so ein großes Desaster werden müssen. Und tatsächlich ist es auch so Dieser Brief wurde dann also die Leichen wurden dann entdeckt, später. Dieser Brief wurde abgedruckt in allen Schulbüchern Englands und Robert Falcon Scott wurde zum Helden der Nation gemacht. Zudem hat sich ja selbst zum Held geschrieben. In diesen letzten Worten. Und so wurde er auch wahrgenommen.
Anna Bühler Ach krass. Ich hatte gedacht, dass es in den Schulbüchern steht und so und nicht nachmachen.
Christian Alt Nee, in den Schulbüchern stand So sterben Engländer. Ach ja, wir hatten es zwar vor dem Ersten Weltkrieg noch, also wir hatten so Nationalismus und Patriotismus war da echt noch im Unterricht und es hat bis in die 60er Jahre gedauert, dass mal so ausgewertet wurde, was da sonst noch in dem Tagebuch von Robert Scott stand. Du hast gemerkt, dass in der ganzen Folge ich habe relativ fixe Daten immer und das liegt daran, dass er sehr, sehr extensiv Tagebuch geführt hat. Und du kannst einfach sehen, wenn du die Tagebücher studierst, dass dieser Typ massive Fehlentscheidungen getroffen hat, aus falschem Stolz und aus Dummheit. Und das.
Anna Bühler Nicht wissen.
Christian Alt Ja, und das ist, was man lernen kann, glaube ich Aus dieser Folge Darwin fällt das ein paar.
Anna Bühler Mal an den Südpol. Also Leute, nehmt euch Norweger mit.
Christian Alt Also besser hätte ich es nicht sagen können.
Anna Bühler Das habe ich gelernt.
Christian Alt Das war die Geschichte der legendär fehlgeschlagenen Scott Expedition. Timing gefällt. Das ist eine Produktion von Colonel mit einer Brüder und Christian Alt. Folgt uns doch auf Instagram, oder? Takeda gefällt das mit Ei darin jetzt auch. Feedback dalassen oder Ideen für neue folgen. Diese Folge wurde recherchiert von dieser Sophie Scholl Herstellungs Leitung, produziert von Elisabeth Fey.
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