Horace Wells hat ein Problem: Wenn die Leute in seine Zahnarztpraxis kommen, dann fügt er ihnen notgedrungen Schmerzen zu. Das tut ihm dann immer sehr leid. Deswegen beginnt er mit Lachgas zu experimentieren, und ist kurze Zeit später überzeugt, dass er ein perfektes Anästhetikum für Wurzelbehandlungen & Co. gefunden hat. Begeistert will er seine Entdeckung vor einem Medizinerkonsortium in Harvard vorstellen. Doch wie so oft, wenn man diesen einen Auftritt hat, diese einzige Chance, seine Idee zu präsentieren, geht irgendetwas schief. Und plötzlich sieht es ganz, ganz schlecht aus für Horace Wells, seine Entdeckung - und sein komplettes Lebenswerk. Davon, dass Lachgas später wirklich in der Zahnmedizin verwendet werden wird, bekommt Horace Wells nichts mehr mit.
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Transkript der Folge
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Christian Alt: Ich hab mir für diese Woche was ausgedacht, Anna. Und zwar wurde ich auf Instagram von einem unserer Hörer gefragt, ob ich mal erzählen kann, welche meine Lieblings-Dokos sind.
Anna Bühler: Boah, das ist wirklich ein sehr guter Hinweis aus der Community.
Christian Alt: Ja, aber du ziehst mich die ganze Zeit irgendwie immer auf, dass ich halt nur so Dokos schaue und so. Und jetzt dachte ich, ich erzähl das mal.
Anna Bühler: Jetzt kannst du mal beweisen, dass du es auch wirklich machst.
Christian Alt: Genau. Ich erzähle jetzt hier aber nicht alle. Das mache ich dann auf Instagram, meine Top-Dokos. Ich habe aber, weil ich so ein netter Typ bin, mir überlegt, welche zwei Dokus du aus meiner Liste unbedingt mal schauen solltest. Ich empfehle dir jetzt persönlich zwei Dokumentarfilme.
Anna Bühler: Ich bin auf die Gründe gespannt, warum ausgerechnet ich die gucken sollte.
Christian Alt: Ja. Also der erste Film heißt, das ist eher so eine abgefilmte Theater-Performance. Das ist so wie eine ganze Doku. Die heißt aber In-and-of-itself von Derek DelGaudio. Das ist ein Magier, Anna. Ein Magier, der eine Bühnenschau macht mit ganz, ganz viel Storytelling drin. Und das ist wirklich eine der besten Sachen, die ich jemals gesehen habe. Ich kann es nicht sagen, ohne so viel zu spoilern, aber es ist wirklich so eine der, ich habe so krass mit offenem Mund da gesessen. Und gleichzeitig ist es aber auch so richtig schön dokumentarisch über ihn, über sein Leben, was er erzählt. Super, super gut. Wird dir auf jeden Fall gefallen.
Anna Bühler: Klingt außerordentlich.
Christian Alt: Und der zweite Film heißt The Rescue.
Anna Bühler: Sagt mir auch nichts.
Christian Alt: Da geht es um, vor ein paar Jahren waren ja diese Gruppe Teenager in...
Anna Bühler: Hab ich gesehen, doch.
Christian Alt: Die hast du gesehen?
Anna Bühler: Ja, das ist die Doku über die Fußballmannschaft, die in Thailand in der Höhle verschwindet.
Christian Alt: Also diese Teenager sind da eingesperrt und es ist alles ganz dramatisch. Und wen ruft man da? Deutsche Nerds. Da kommen so deutsche Tauchnerds, die irgendwie dieses Tauchen halt irgendwie können. Und es sind so drei Leute auf der ganzen Welt, die sowas können. Einer kommt aus England oder so, die zwei krassesten aus Deutschland.
Anna Bühler: Einer aus USA, dachte ich aber auch, ja.
Christian Alt: Und dann wird diese Gruppe so zusammengetrommelt. Das ist alles total dokumentiert, diese Rettungsversuche. Und es ist crazy, auch für diese Kinder. ruhig stellen, damit die irgendwie...
Anna Bühler: Da ist ein Anästhesist dabei, der nämlich die dann in der Höhle in einen Koma versetzt.
Christian Alt: Damit die weniger atmen.
Anna Bühler: Damit sie sich nicht... Man muss sich vorstellen, die müssen quasi durch mit Wasser gefüllte unterirdische Gänge transportiert werden. Und du kriegst halt, wenn du das nicht geübt hast, kriegst du Panikattacken. Du denkst ja, du schaffst es nicht. Deswegen versetzen sie die Kinder in ein Koma, damit die nicht Panikattacke kriegen und sich zum Beispiel das Atemgerät aus dem Mund reißen und dann versuchen, davon zu schwimmen oder so.
Christian Alt: Also das waren jetzt mal so zwei, die ich jetzt mal warm unter der Türkante irgendwie durchschiebe und so als Warmempfehlung von mir. Die ganze Liste findet ihr aber auf Instagram. Da findet ihr uns unter, wenn gefällt das.
Anna Bühler: Christian, wo wir jetzt beim Thema Anästhesist waren. Ich erzähle dir heute die Geschichte von jemandem, der die Anästhesie mit erfunden hat. Von Kugel und Niere.
Christian Alt: Darwin gefällt das. Der History Podcast über die Epic Fails der Menschheitsgeschichte.
Anna Bühler: Aber nach jedem Sprung ist er wohl ein Stück mehr davon überzeugt, dass seine Idee sehr gut ist.
Christian Alt: Damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Mit Anna Bühler und Christian Alt. Hier ist eine Tüte. Kannst du da mal bitte reinscheißen? Ich nehme im Mittelslabor.
Anna Bühler: Natürlich macht er das nicht. Der sagt, hier ist ein Glas. Heute Doktor Worst. Hey, ein kleiner Hinweis vorweg. Am Ende dieser Episode geht es um Gewalt an Frauen und wir sprechen auch das Thema Suizid an. Also passt bitte auf euch auf, wenn ihr diese Folge hört. Wenn wir zu dieser Stelle kommen, werden wir euch auch noch mal darauf hinweisen. Heute habe ich eine Geschichte für dich dabei, Christian, nämlich einer, der eine gar nicht so schlechte Idee hatte, der dann aber so ein bisschen an dieser Idee zerbrochen ist. Ich fange die Geschichte an mit einem Literaturklassiker. Und tatsächlich gucke ich jetzt direkt auf den Germanisten hier an. Du hast irgendwann noch, vor ein paar Tagen haben wir uns unterhalten über das Studium und so. Und da hast du tatsächlich angegeben, wie viele Bücher du gelesen hast. Peinlicher Mensch.
Christian Alt: Fuck you. Das war nur für uns bestimmt. Niemand da draußen darf wissen, was für ein arroganter Wichser ich bin. Okay, aber jetzt werden wir es direkt mal testen, Christian.
Anna Bühler: Ob das mehr als zehn waren, ich bin mir da ja nicht so sicher. Vielleicht so zwölf. Zwölf. Also dann jetzt hier, nehmen wir es einmal als Elevator-Pitch. In wenigen Sätzen die Geschichte von Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Habe ich nicht gelesen. Nein. Habe ich nicht gelesen. Du bist ein richtiger Torfkopf. Ja, ich bin ein Torfkopf, aber ich habe auch immer Angst vor Horror.
Christian Alt: Ich mag kein Horror. Aber Dr. Jekyll und Mr. Hyde, ich kann es versuchen zusammenzufassen. Also es ist die Geschichte von einem Doktor, der versucht, was zu entwickeln, aber nachts, also er nimmt diese Substanz an und nachts verwandelt er sich dann immer Mr. Hyde, dieses Monster, und das läuft durch London und bringt Leute um.
Anna Bühler: Also, Dr. Jekyll und Mr. Hyde, genau das ist ungefähr zusammengefasst, ein Wissenschaftler, der selbst Versuche macht und irgendwann in einen kompletten Wahn verfällt. Und die Geschichte, um die es heute geht, die könnte tatsächlich so das Vorbild für diesen Roman gewesen sein. Es ist keine Horrorgeschichte, keine Angst. Aber es geht um einen Forscher, der eigentlich ein sehr, sehr ehrenwertes Ziel hatte, der ein sehr gutes Ziel hatte, irgendwann anfängt dann schräge Experimente an sich selbst zu machen und am Ende wirklich auch in einen Wahn verfällt. Es ist die Geschichte von Horace Wells. Das gefällt mir. Sehr gut. Also es ist wieder eine tragische Figur, es wird am Ende auch wirklich traurig, aber er hatte ein sehr, sehr gutes Ziel. Er möchte nämlich, dass seine Patientinnen und Patienten keine Schmerzen mehr haben. Also es ist eine Medizingeschichte, die wir heute hier so durch erleben. Und jetzt würde ich dich einfach mal raten lassen, was glaubst du, welcher Körperteil, wenn es um Schmerzen geht, wenn es um, es geht auch um Blut, welcher Körperteil, was für ein Arzt ist der wohl, dieser Horace Wells?
Christian Alt: Vielleicht Internist, weil Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen, irgendwie sowas.
Anna Bühler: Was ist denn für dich der unangenehmste Arzt? Zahnarzt. Da sind wir. Wir sind in einer Zahnarztgeschichte. Wieso magst du Zahnärzte nicht, oder was?
Christian Alt: Also ohne Scheiß, ich hasse Zahnarzt, ich geh super ungern zum Zahnarzt. Und ich glaube, ich hab ne Theorie, hab ne Zahnarzttheorie. Und zwar hab ich, klar ich hab Angst vor Schmerzen und so weiter und so fort, aber ich hab auch Angst vor der Intimität. Dass da so jemand ist und der ist dann 20 Zentimeter von dir entfernt und ich hab ja auch schon manchmal gedacht, so machen wir jetzt rum oder machen wir jetzt nicht rum? Was ist denn? Was, also sollen wir jetzt? Sollen wir jetzt? Ja, du bist es doch. Komm. Komm, Peter. So, also total unangenehme Nähe, die ich zu so einem Fremden hab und das ist der Kern, warum ich nicht gern zum Zahnarzt gehe.
Anna Bühler: Bei mir sind es eindeutig die Geräusche. So dieses Krrrr, wuuh, Bwaaah. Puhi, auf jeden Fall. Okay, wir haben beide nicht so ne Vorliebe dafür. Trotzdem hören wir heute eine Geschichte aus der frühen Zahnmedizin. Die Geschichte eines, ja schon fast Genies. Aber ja, er verliert irgendwann seinen Verstand und der Auslöser dafür, dass er wirklich von heute auf morgen, boom, quasi am Boden landet. Ist eigentlich nur ein kurzer kleiner Schrei. Okay. Darf ich ihn kurz vormachen ungefähr, ungefähr wie ich ihn mir vorstelle? Ja. Ah, ah, vielleicht so.
Christian Alt: Ah, so. Okay.
Anna Bühler: Und dann war es vorbei für ihn. Also ganz kurz, ich will es nicht lang machen, aber so die Kindheit und Jugend von Horace Wells ist wichtig, weil es ihn wahnsinnig prägt. Also er wird geboren am 21. Januar 1815. Wir spielen also im frühen 19. Jahrhundert in den USA. In Hartford, Vermont wird er geboren. Der wächst da in echt guten Verhältnissen auf, auch in reichen Verhältnissen. Das bedeutet für ihn halt als Jung, der geht auf gute Schulen, der erfährt eine gute Bildung und so weiter und so weiter und so weiter. Am Ende seiner Schulkarriere stehen ihm alle Türen offen. Und da können wir uns doch eigentlich ganz gut reinversetzen so als Leute, die irgendwie Abi machen und dann. Du hast halt am Fliesentisch gesessen und gekifft wahrscheinlich. Ich weiß nicht, was hast du nach dem Abi, was für Träume hatte Christian Alt nach dem Abi?
Christian Alt: Oh Gott. Also nach dem Abi wollte ich Lehramt studieren.
Anna Bühler: Oh je, Gott, das ist das Langweiligste, was ich je gehört habe.
Christian Alt: Ja, ich wollte Lehramt studieren, ich wollte mit meiner Freundin zusammenziehen und eigentlich habe ich mich schon nach einem Bauschwaffertrag gesehen oder so emotional. Ich war ein sehr anderer Mensch mit 19 als jetzt.
Anna Bühler: Krass, okay, aber du hattest immerhin...
Christian Alt: Ich hatte Träume, ich hatte erreichbare Träume. So alt ist kann man total leicht erreichen.
Anna Bühler: Okay, also nichts mit irgendwie Gap Year oder FSJ oder...
Christian Alt: Nein, ich habe Zivil gemacht.
Anna Bühler: Okay, na gut, aber für jemanden, der 18, 30 rum halt irgendwie gerade frisch aus der Schule bekommt, ist es schon nicht gewöhnlich, dass der sagen kann, und jetzt? Mir steht die Welt offen.
Christian Alt: Ja klar, normalerweise würdest du gesagt bekommen, ja hier, hier ist dein Platz am Fließband oder hier ist der Rechen, geh mal in den Garten.
Anna Bühler: Hier ist die Schrotmühle, hier ist so ein Ding, da muss man dran drehen.
Christian Alt: Das machst du dein ganzes Leben jetzt. Diese eine Handbewegung, die machst du jetzt dein ganzes Leben und dann ist vorbei in 20 Jahren.
Anna Bühler: Genau, du wirst sehr schnell krank, du solltest sehr schnell sehr viele Kinder zeugen und dann ist mir ehrlich gesagt scheißegal, was mit dir passiert. Ich hoffe nur die Schrotmühle dreht sich noch, Freundchen.
Christian Alt: So, okay, so ungefähr.
Anna Bühler: Also Horace Wells muss eben nicht bei den Eltern arbeiten, er muss nicht irgendwelche Zwänge erfüllen, sondern er wird Zahnarzt. Für ihn ist es schon wirklich so ein Traum.
Christian Alt: Ist das ein neuer Beruf damals?
Anna Bühler: Ja, das ist super interessant, also wichtige Frage. Heute bedeutet Zahnarzt quasi fettes Medizinstudium, also jahrelang irgendwie. Du machst dann irgendwann eine Praxis auf, du hast dann geschultes Personal, du hast moderne monströse Geräte, die schlimme Geräusche machen, du hast Intimität mit Leuten wie Christian Alt.
Christian Alt: Damals so, hier ist eine Zange, da ist ein Zahn, wenn du siehst, der ist braun, nimm den raus.
Anna Bühler: Ich zeig dir mal die Zange von damals. Unsere Redakteurin hat gesagt, das sieht aus wie eine Türklinke. Also was wir hier sehen ist der Tooth Key, das ist eines der wenigen Werkzeuge, tatsächlich, den so ein Zahnarzt früher hatte. Tooth Key, man hat so einen Griff, so einen Holzgriff, einen dicken und vorne dran, dann ist da so eine Stange und vorne dran zwei Haken. Diese Haken werden dann halt um den Zahn gestülpt und dann einfach festgezogen. So, und ungefähr so viel musste man auch können damals als Zahnarzt. Also wenn man was an den Zähnen hatte, ist man am frühen 19. Jahrhundert, Christian Alt weint gerade. Das ist so schlimm. Das berührt dich wirklich. Oh Gott, oh Gott. Das ist doch ne Horror Story, sorry. Also wenn du früher was an den Zähnen hattest, dann bist du zum Chirurgen gegangen, das war dann halt jemand, der sonst irgendwie Beine absägt oder so, dann sagt man, und dann hat er dir da was rausgerissen. oder tatsächlich, das fand ich super interessant, Friseure und Barbierer haben das sonst gemacht.
Christian Alt: Weil die Scheren hatten noch, oder wie?
Anna Bühler: Ich hab keine Ahnung, dieser Zusammenhang ist für mich auch noch nicht so richtig nachvollziehbar. Nur die Franzosen waren ein bisschen ihrer Zeit voraus, die hatten schon ab 1700 ungefähr so eine oral-chirurgische Eingriffe tatsächlich und restaurative Zahnheilkunde als wirkliche Prüfung. Also das war noch vor der Belle Epoque.
Christian Alt: Bien sûr.
Anna Bühler: Also die waren ihrer Zeit so ein bisschen voraus, ansonsten Deutschland, USA, das waren eigentlich Metzger. Also Metzger mit Haarbuschen.
Christian Alt: Gut gekämpfte Metzger. Sehr gut gekämpfte Metzger. Ich hatte ja auch so eine pfiffige Strähne, wie so viele Friseure, die sind so ein bisschen besonders aus.
Anna Bühler: Oder die sich immer so aus dem Gesicht gepusst haben. Es war auf jeden Fall eher so eine Art Metzger und es war auf jeden Fall immer mit sehr, sehr, sehr viel Schmerz verbunden. 1840 dann erst hat das erste College aufgemacht in den USA, wo es dann Dental Surgery als Fach zum Studieren gab sozusagen. Aber ansonsten war das eine Art Praktikum, die du gemacht hast. Und das macht auch Horace Wells. Also er hat diesen Job auch wirklich gerne gemacht. Das war nicht sein Beruf, das war so seine Passion einfach. Der war da so richtig drin und das war sein coolstes Hobby. Und er ist tatsächlich als Mitte Anfang 20-Jähriger ein glücklicher Typ, so wie das aussieht, auf dem Papier. Also er heiratet dann 1838. Er eröffnet seine Praxis dann in Hartford im Connecticut zusammen mit einem wichtigen Mann und ich drop den Namen jetzt schon mal, weil der kommt gleich nochmal und ich möchte, dass du schon mal von dem gehört hast. Und zwar heißt der Typ Morton mit Nachnamen. Okay. Also diesen Morton Merken. Morton.
Christian Alt: Merken Morton.
Anna Bühler: Morton Merken.
Christian Alt: Ja.
Anna Bühler: Okay. In Briefen aus der Zeit merkt man auf jeden Fall, also der Typ ist super happy, dieser Horace Wells. Also ich würde das in seiner Geschichte, in seiner ganzen Lebensgeschichte als Piekglück beschreiben. Besser wird es nicht für den.
Christian Alt: Das ist zu bedeutend, aber es ist einfach so. Die Arme ist Sau.
Anna Bühler: Ja, es läuft alles ganz geil, aber das war es dann leider auch für dich. Wenn ich ihn jetzt nochmal treffen würde, würde ich es ihm glaube ich nicht sagen, aber sorry Horace, sets bin alles.
Christian Alt: Sets it.
Anna Bühler: Sets it. Das Problem ist nämlich, er fängt jetzt an Fehler zu machen. Er fängt jetzt an Fehler zu machen, die nicht ganz offensichtlich sind, weil sein Fehler ist eigentlich erst mal nur, dass er super doll Mitgefühl hat mit Leuten. Und das nimmt irgendwann einen schlechten Turn. Er hat Mitgefühl wegen eines Problems, das er nicht ändern kann. Ich habe dir vorhin diese Türklinke gezeigt, ne? Ja.
Christian Alt: Dieses assige Werkzeug.
Anna Bühler: Türklinke in your face.
Christian Alt: Ja, so eine Türklinke.
Anna Bühler: Hallo, ich bin der Zauberer. Bam, Türklinke ins Maul. Knack, knack, knack. Und dann macht er einfach, der rührt einmal so. So ungefähr war das früher. Er rührt einmal richtig mit der Eisenstange einfach dein Gesicht um. Ja, und das Problem kann er halt nicht ändern so. Also damals gab es halt nicht die Möglichkeit, die Leute von dem Schmerz zu befreien. Und ich habe mich an der Stelle gefragt, ich weiß nicht, ob dir das auch nicht irgendwie komisch vorkommt, aber ich habe mich gefragt, warum ist der Typ der Erste, der diesen Schmerz beseitigen will? Weil es ist ja jetzt nicht erst seit 1800 Jahren, aber ich habe mich gefragt, warum ist der Typ der Erste, der diesen Schmerz beseitigen will? Weil es ist ja jetzt nicht erst seit 1800 Jahren, es ist ja jetzt nicht erst seit 1801, dass die Leute irgendwie so Schmerzen im Zahn haben. Oder wenn sie überhaupt krank sind, wenn du andere OPs irgendwie anstehen hast. Warum ist man nicht früher darauf gekommen, dass man die Leute irgendwie betäuben muss, bevor man so was macht mit denen?
Christian Alt: Vielleicht haben sie gedacht, dass sie es nicht anders verdient haben.
Anna Bühler: Uhu. Also du meinst das ist eine Glaubensfrage?
Christian Alt: Ja, vielleicht so, es ist eine Gottesstrafe, ich habe mein Leben nicht anständig geführt und jetzt habe ich Zahnweh. Das hat schon alles in der Richtigkeit. Baller mit die Türklinker rein, lieber Wells.
Anna Bühler: Es ist tatsächlich eine Antwort auf die Frage, die Glaubensfrage tatsächlich. Und meine Expertin, die ich für die heutige Folge auch jetzt mal dir vorstellen möchte, ist Dr. Heike Petermann aus Münster. Und die hat mir das auch noch mal ein bisschen anders erklärt, aber es geht in die gleiche Richtung.
Speaker 2: Nein, es gab noch keine Anästhesie, weil im 18. Jahrhundert war noch sehr weit verbreitet, dass sozusagen die Funktion des Körpers und die Seele getrennt sind. Das hat sich dann erst Anfang des 19. Jahrhunderts über die Romantiker wieder miteinander verknüpft. Und wenn ich dann deshalb Schmerzen habe, dann muss ich das ja auch nicht bekämpfen.
Anna Bühler: Heike Petermann ist Historikerin mit Fachgebieten Eugenik, Anästhesie, Medizin und unterrichtet derzeit in Münster an der Medizinischen Fakultät. Wir haben aber schon gehört, sie kommt aus Franken, ist ursprünglich aus Nürnberg, das ist unverkennbar. Sie ist außerdem Mitglied in der Fachgesellschaft der Anästhesisten. Also wirklich eine perfekte Gesprächspartnerin für dieses Thema. Also die Idee ist die gleiche ungefähr, die du angedeutet hast. Das hat auch tatsächlich einen Teil der Antwort damit zu tun, dass das Christentum zu der Zeit wichtiger wird. Und die Einstellung der Menschen zur Bedeutung des Schmerzes ist halt, man muss es ja dulden, weil Gott will das so. Meine Gläubigkeit schreibt es mir irgendwie vor. Und der Schmerz gilt halt als eine Prüfung von Gott für manche. Das ist ja so wie Mutter Teresa.
Christian Alt: Jetzt kommt ein großer Mutter-Teresa-Diss. Damit hättest du nicht gerecht. Mutter Teresa war ja gar nicht, also die hat schon viel Gutes getan, aber trotzdem kommt...
Anna Bühler: Was viele ja nicht wissen. kommen, müsstest du noch mal sagen.
Christian Alt: Was viele ja nicht wissen ist... Aber was viele nicht wissen ist, dass Mutter Teresa davon überzeugt war, dass die Armen und Kranken, die sie so gepflegt hat, den Platz, den sie haben, verdient haben. Wow, echt? Ja. Weil sie so hardcore gläubig gewesen. Krass, okay.
Anna Bühler: Ich will jetzt nichts irgendwie sagen, nur Rest in Peace und so, aber geht gar nicht. Also wie gesagt, eine Antwort auf die Frage, warum Leute vorher den Schmerz sich bekämpft haben, ist genau das. Man hat es verdient, Gott will das so. Viele Versionen der gleichen Argumentation. Ein anderer Grund ist aber, dass Schmerz tatsächlich für die meisten Leute, die irgendwie eine OP hatten, das geringste Problem war.
Christian Alt: Du musst dir mal vorstellen, so.
Anna Bühler: Entweder du hast halt Schmerzen oder du stirbst. So, das sind eigentlich alle Optionen, wenn du wirklich was Ernsthaftes hattest. Und jetzt würde ich dich wieder gerne mitnehmen, es dauert auch nicht lang, in ein kleines Rabbit Hole. Geil. Und zwar habe ich gelesen von dem Leibarzt von Napoleon. Der hieß Dominique Jean Larree oder Larry oder so.
Christian Alt: Larry. Einfach der Larry. Einfach der richtige Larry.
Anna Bühler: Also der Leibarzt von Napoleon ist der Larry. Und der war deswegen beliebt, weil er besonders schnell war. Also im Russland-Feldzug hat er anscheinend mehrere hundert Amputationen am Tag durchgeführt. Ach du Scheiße. Du hattest keine Zeit für so eine Kacke wie Narkose oder so. Also du hattest einfach gar keine Zeit für. Oh, ich habe jetzt echt keine Lust, dass ich merke, wie mir das Bein abgesägt wird. Der Typ hat das eigentlich original innerhalb von 60 bis 90 Sekunden gemacht.
Christian Alt: Stell dir vor, du wirst in deinem Bett, du wirst so angeschossen. Und dann hast du so einen Vorhang. Da kommt der Larry rein. So, was haben wir denn? Und du liegst ja so und du erklärst noch, ja also, ich war da auf dem Feld. Und dann wurde geballert. Und er so, mhm.
Anna Bühler: Und er geht schon mit dem Bein über, er geht schon mit so einem Bein über der Schulter, geht er schon wieder raus. Was?
Christian Alt: Du beschreibst es in deinem System. Ach so, du hast was am Arm. Oh. Oh. Problem.
Anna Bühler: Problem. Ich wollte damit nur beschreiben, also es ist total bekannt, dass OPs Schmerzen verursachen. Bei vielen ist es einfach so gewollt, bei anderen ging es einfach nicht besser. Also man musste den Leuten helfen, meistens so schnell wie möglich. Deswegen ist die Geschichte der Narkose erst quasi im frühen 19. Jahrhundert so wirklich aufgeblüht. Aber, und jetzt kommen wir zurück zu Frau Dr. Heike Petermann, es ist nicht so, dass die Leute Anästhesie bis dahin noch nicht kannten, hat sie mir erzählt.
Speaker 2: Anästhesie im eigentlichen Sinne ist das Beiführen von Bewusstlosigkeit. Und nicht nur von Schmerzbekämpfung, sondern Bewusstlosigkeit. Und es gab bereits seit dem Mittelall und seit in der Antike auch schon. Im ersten Jahrhundert nach Christus gibt es von einem Dioscorides, wenn man aus heutiger Sicht sagen würde, ein Pharma-Buch, so eine Anleitung. Und da war schon bereits ein sogenannter Doll-Trank beschrieben, also ein Trank, mit dem man die Schmerzen bekämpfen konnte.
Christian Alt: Ein Doll-Trank.
Anna Bühler: Ja. Und was genau, ein Doll-Trank gab es eben früher. Ja und dann in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts kommen eigentlich die interessanten Stoffe dann langsam dazu. Und zwar gab es sogenannte Schlaffschwemme.
Christian Alt: Das bin ich ab Wochenende.
Anna Bühler: Ich lieb's. Ja, also Schlaffschwemme waren früher tatsächlich in der frühen Anästhesie natürliche Schwemme, die getränkt wurden mit Pflanzenextrakten, also zum Beispiel mit Opium. Natürlich. Zum Beispiel mit Opium. Und die wurden den Patienten dann eben so vor das Gesicht gehalten. Und die Schleimhäute haben das dann aufgenommen. Blablabla. Du warst betäubt. Manchmal sind sie auch tatsächlich in so einem Schlaf verfallen. Meistens aber warst du einfach ein bisschen düselig. Soviel zum frühen 19. Jahrhundert. Was ich sagen will, es gab erste Versuche mit Narkosemitteln, aber keiner hat das irgendwie systematisiert. Oder irgendwie so perfektioniert ist, man sagt, okay, vor jeder OP kriegst du das und das und dann spürst du weniger. Und dann hatte Horace Wells also jetzt dieses Problem. 1840 rum fängt er also an mit Anästhesie zu forschen, denn er möchte seinen Patientinnen und Patienten endlich diese Höllenqualen auf seinem Stuhl nehmen. Und eines Tages kommt diese Horace Wells auf eine eigentlich sehr, sehr gute Idee in einer etwas skurrilen Situation. Und dieser Tag ist der 10. Dezember 1844. Und jetzt auf die Sache freue ich mich die ganze Zeit schon, dass sie erzählen. Also das ist auch schon mal gehört. Damals gab es so eine Art Varieté-Shows, die so durch die Lande gezogen sind. Also von Stadt zu Stadt waren so Gripchen von Leuten, die tatsächlich, man kann es nicht anders sagen, Lachgasparties veranstaltet haben. Das ist das Geilste, was ich mir vorstellen kann. Warum gibt es das heute nicht mehr? Also es ist wirklich wie so ein Zirkus, der so von Dorf zu Dorf geht und die hatten immer so Ledersäcke dabei, da war Gas drin. Dann könntest du da hingehen und entweder, wenn du Bock hast, dann kannst du dich selber in den Zug nehmen und dich einfach beömmeln. Oder du kannst dich einfach hinsetzen und zugucken, wie andere sich beömmeln.
Christian Alt: Das war alles. Das ist so geil. Das ist alles? Das ist alles. Hat die keine Show gehabt?
Anna Bühler: Ich habe ein cooles Konzept. Hier sind Säcke und ihr könnt kommen und ihr könnt einfach nur, ihr könnt eine Prise nehmen. Oder ihr könnt einfach nur gucken. Fertig. Und dann gehen wir ins nächste Dorf. Super. Es ist so geil. Auf jeden Fall kam eines dieser, ich nenne es jetzt mal Zirkustrüppchen. Eine so eine Zirkustruppe kam am 10. Dezember 1844 nach Hartford, nach Connecticut in diese Stadt, wo Horace Wells gelebt hat und gearbeitet hat. In der Lokalzeitung wurde diese Show dann groß angekündigt. Ja so, endgeil. Und auf diese Grand Exhibition sind Horace Wells und seine Frau dann gegangen an diesem Dezember. Die guckten sich das so an. und dann sind da die ganzen Idioten, die halt so ein bisschen rumhüdern. Die so ein bisschen einfach voll auf Droge rumhüdern. Und einer davon, der fällt Horace Wells auf. Das ist der Kaufmann Sam Cooley. Der nimmt dieses Gas, also das ging dann so. Sam Cooley kriegt von Gardener Quincy Colton, das ist quasi der Zirkusdirektor, wenn wir so wollen. Und von Gardener Quincy Colton kriegt er dann diesen Sack, diesen Ledersack, da ist dieses Lachgas drin. Dann drückt er sich das so ans Gesicht, dreht das Ventil auf, atmet langsam ein, atmet durch die Nase wieder aus. Und dann schlägt das Gas langsam ein. Und dieser Kaufmann, Sam Cooley, der hühnert so ein bisschen und hühnert so ein bisschen übers Gelände und beömmelt sich über alles, was er da sieht. Der ist anscheinend super euphorisiert und fängt so an rumzurennen. und irgendwann stößt er mit seinem Schienenbein gegen so eine Holzbank, die da ist, voll Gas, lacht sich voll kaputt, voll am Bluten, Gemetzel, aber läuft halt weiter voll lustig lachend übers Gelände.
Christian Alt: Geil. Okay, geil. Ja, ich weiß, worauf Sie hinaus haben. Okay, alles klar.
Anna Bühler: Ja, sag ruhig.
Christian Alt: Ja, geil. Der Horace Wells, der sieht das und denkt sich so, das hole ich mir jetzt auch als Feature von meiner Praxis.
Anna Bühler: Genau so ist es. Geil. Und der denkt sich, Moment, dieser Kaufmann, der spürt keinen Schmerz mehr. Ich will das. Und genau das macht er auch. Also Horace Wells denkt sich, ja, vielleicht ist es wirklich genau das, was ich die ganze Zeit gesucht habe. Es ist das Mittel, was die Leute nehmen sollen, bevor sie sich auf meinen Stuhl setzen, bevor ich da mit der Türklinke einmal rühr, sollen die mal einen dicken Zug aus dem Ledersack nehmen, damit es denen besser geht. Und er geht nach dieser Lachgas-Party nach Hause und sagt, Laptop auf, Amazon.de.
Christian Alt: So, Lachgas.
Anna Bühler: Erst mal Leder-Sack. Ich brauche erstmal einen dicken Leder-Sack. Und den fülle ich dann. Genau. Also er geht nach Hause und denkt sich, diesen Typ, diesen Zirkusdirektor, den lade ich mal zu mir nach Hause ein und dann organisiere ich das. Dann hole ich mir meinen Kollegen dazu, der soll mir dann einen Zahn ziehen und dann gucken wir mal, ob das funktioniert. Und es dauert wirklich keine zwei Tage und er liegt auf seinem eigenen Behandlungsstuhl. Moment, Moment.
Christian Alt: Warum will er sich einen eigenen Zahn ziehen lassen?
Anna Bühler: Weil er depp ist. Eigentlich finde ich es cool, weil wir hatten in diesem Podcast schon so viele Leute, die dann sagen, ja ich nehme Meerschwein. Oder ich habe keinen Bock, das selber zu machen. Ich nehme den Affen. So, okay, nehme ich einen Meerschwein Charlie oder Affen Hugo. So, nee.
Christian Alt: Ja, aber hat er irgendwie Zahnschmerzen gehabt oder einfach so? Einen gesunden Zahn? Ach, nimm mal raus.
Anna Bühler: Er hatte glaube ich so ein Weißheitszahn, den es ein bisschen gestört hat. Auch noch ein Weißheitszahn? Aua! Das ist wirklich so richtig geil. Das ist nicht so, hey, nimm mal so einen kleinen, der vielleicht so ein bisschen weh tut. Die vielleicht nicht so braucht. Ganz hinten, wo du auch so Weißheitszahnen pierst, heute noch scheiße. Und das ist ein paar hundert Jahre später.
Speaker 2: Und dann haben sie vereinbart, dass ein Kollege von ihm einen Weißheitszahn ziehen soll und dieser Kolten soll ihm vorher Lachgas geben aus einem Ballon. Dieser Ballon natürlich auch schwierig zu dosieren. Da ging man auch nur danach, wie weit ist der Mensch jetzt weggetreten? Und dann hat der jemand selbst versucht gemacht und hat nichts gemerkt. Hat es dann noch ein paar Mal bei anderen Patienten in der Folge gemacht und immer mit Erfolg. Und dann ist er über die Vermittlung seines, er ist nicht ganz klar, ob es sein Schüler war, oder nur ein jüngerer Kollege jedenfalls, hat er die Einladung bekommen, auch in Boston das zu demonstrieren.
Anna Bühler: Also das muss sich auf der Zunge zergehen lassen. Der Typ geht auf eine Drogenparty. Zwei Tage später ist das ein eigenes Versuchskaninchen, lässt sich einen Weißheitszahn ziehen. Funktioniert so, also es war anscheinend echt gar nicht schlecht. Dann macht er das noch ein paar andere Leute und dann sagt er, okay Wissenschaft, ich bin bereit. Dann zieht er sich so seinen weißen Kittel an und sagt so, na jetzt könnte ich sein. Wollt ihr? Voll krasser Typ, oder? Also ich fand das ganz schön krass, was Frau Dr. Petermann hier beschrieben hat, ist ja, wie wahnsinnig überzeugt er von seiner Idee war. Der hat dieses Ziel, seine Patienten und Patientinnen von Schmerzen zu befreien. Er hat aber auch das Ziel, krass berühmt damit zu werden. Ich habe mich lange gefragt, was treibt diesen Typen an? und ich habe in der ersten Phase der Recherche gedacht, der ist ein super krass empathischer Mensch und der will einfach wirklich, dass die Menschen kein Leid mehr haben. Und ab dem Punkt dachte ich dann so, ja okay und der will ins Geschichtsbuch.
Christian Alt: Und jetzt ist er hier der Trottel.
Anna Bühler: Sorry Horace, du hast es nur zu uns geschafft. Der Idiot. Ganz netter Typ, ganz netter Idiot. Egal, also ein Monat nachdem er auf der Lachgasparty war, steht er in Boston. Und Boston ist deshalb wichtig, weil klar, es ist damals schon Zentrum der Medizin. Damals gab es Harvard schon und damals gibt es vor allem das General Hospital in Boston. Das ist dann quasi so das, wo die ersten Schritte wichtiger neuen Erfindungen präsentiert werden, wo die Medizinelite dann da sitzt und dann hast du halt dann drei bis vielleicht 15 Minuten, wo du was zeigen kannst. Und wenn es dann nicht klappt, tschau.
Christian Alt: Puzzleteile setzen sich gerade in meinem Kopf zusammen. Und du hast ihm gesagt, alles läuft auf einen hinaus und ich glaube, ich habe jetzt eine Ahnung, was jetzt passiert.
Anna Bühler: Also das andere Puzzleteil, was ich vorhin auch schon angedeutet habe, ist sein Freund William Morton. Der wird nochmal wichtig. Der ist nämlich schon in Boston. Er hat damals zusammen mit ihm in Connecticut gearbeitet, ist mittlerweile nach Boston gegangen, wahrscheinlich um Karriere zu machen. Der lädt ihn dann ein und sagt so, hey, ich habe gehört, du willst da was mit Lachgas machen. Ich weiß nicht, ob das funktioniert, aber ich habe dir jetzt mal hier so einen Slot gesichert. Also komm her, demonstriere das mal vor allem. Dein Termin ist am 20.01.1845. Das ist nicht mal ein ganzer Monat.
Christian Alt: Ich stelle mir das vor wie beim Supertalent. Einfach so ein riesiger Saal, wo einfach tausend Leute sitzen und super streng gucken. Und dann wird das am Ende noch so zusammengeschnitten, damit es noch schlimmer ist.
Anna Bühler: Und die gucken alle ganz ernst.
Christian Alt: Genau, dann ist da Dieter Bohlen und Silvi Meis.
Anna Bühler: Ach so, heißt es nicht anders?
Christian Alt: Van der Vaart? Ach so, Silvi Van der Vaart und Elton vielleicht noch.
Anna Bühler: Und Roche.
Christian Alt: Wusstest du, dass Hoche mega schlau ist und eigentlich ein Doktor in Physik? Egal, wurscht. Und dann sitzen die alle da und dann musst du halt jetzt...
Anna Bühler: Und vor dir, ich mache es noch ein bisschen anders auf. Dann sitzt du da erst mal noch backstage und vor dir ist so ein Pups-Künstler, der macht den Flo-Walzer mit Pupsen. Und du denkst so, vergleich bin ich dran. Horace Wells hat also diesen Termin in Boston und er weiß, jetzt kann seine Erfolgsgeschichte so richtig losgehen.
Christian Alt: Ich frage mich ja wirklich, wie dumm muss der sein? Das tut mir leid. Warum? Ich finde das mega dumm. Was? Wieso?
Anna Bühler: Was denn?
Christian Alt: 10. Dezember ist diese Party, dann macht er so ein paar Experimente, dann ist es erst mal Weihnachten. Die sind aber alle erfolgreich.
Anna Bühler: Jaja, klar.
Christian Alt: Aber dann ist es erst mal Weihnachten.
Anna Bühler: Was wünscht er sich?
Christian Alt: Einen Ledersack.
Anna Bühler: Einen Ledersack.
Christian Alt: Dann ist es erst mal Weihnachten, dann ist es zwischen den Jahren, da passiert nichts, man kann auch nichts machen. Ich glaube, das war früher anders, Christian. Dann ist es ein Neujahr, da wird ja auch nichts auf.
Anna Bühler: Ja, nee, es ist auch nicht so, dass alle bei Facebook dann posten, was jetzt ihre Vorsätze sind und so. Das ist damals, glaube ich, anders.
Christian Alt: Aber so diese Zeit, der muss doch so ein bisschen rumbexen machen mit denen, der muss doch rausfinden, was ist die richtige Dosis, wie mache ich das jetzt anständig. Der kann nicht einfach, ja, ich habe das jetzt zweimal probiert, ich fahre jetzt nach Boston.
Anna Bühler: Ich glaube, dass mit der richtigen Dosis, das ist ein Knackpunkt. Aber was ist, wenn du das, der hat es zwölfmal probiert, also an sich und dann an zwölf weiteren Patienten, habe ich ein paar Quellen gelesen, also so um die Zahl wird es gewesen sein. Wenn das zwölfmal funktioniert, warum denkst du dann, irgendwas muss falsch sein, also es ist nie nach hinten losgegangen. Warum solltest du dann denken, okay, ich bin auf einer falschen Fährte?
Christian Alt: Wie oft willst du es noch probieren? Na gut, okay, mein Gott.
Anna Bühler: Aber ein Mal, das ist trotzdem sehr wenig. Ja, 20.01.1845, Horace Wells steht also in dieser Medizinhalle vor der Medizinelite in Massachusetts am General Hospital in Boston. Und auf seiner Liege liegt ein Student, der gesagt hat, jo, mache ich, finde ich eine gute Idee. Ich habe hier eh was am Zorn. So, ich lege mich da auf die Liege, kein Problem. Er ist ziemlich voller Vorfreude, alle gucken, der Dieter Bohlen da, sitzt da und mit seinem, was ist diese Marke, die er immer trägt? Camp David. Mit seinem Camp David-Shirt und aufgestelltem Kragen sitzt auch so ein Bohlen in der Ecke. Dann verabreicht der Horace Wells diesem Studenten das Lachgas. Die Halle ist ruhig, dann setzt er die Zange an, zieht und dann, möchtest du das Geräusch jetzt mal machen?
Christian Alt: Das du eben so gemacht hast? Vielleicht ja, ein bisschen länger.
Anna Bühler: So ungefähr. Auf jeden Fall, dieser Schrei, der geht ein in die Geschichte. Der Student ist anscheinend doch nicht narkotisiert, so wie Wells das irgendwie fett angekündigt hatte, sondern der spürt das und der blutet dann und alles ist scheiße. Es ist komplett nach hinten losgegangen und diese Halle ist einfach nur so fassungslos. Was da für ein Eumel aus Connecticut hier irgendwie steht und einen Patienten da liegen hat und einfach so tut, als hätte er irgendwas erfunden. Das ist komplett einfach die peinlichste Nummer, die jemals in dieser Halle passiert ist. Warum hat es nicht geklappt?
Christian Alt: Weiß man das?
Anna Bühler: Ja, das ist ziemlich sicher. zumindest, warum es nicht geklappt hat und du hast es schon angedeutet, die Dosierung ist das Problem. Also man weiß ja heute auch, einmal Lachgas wird meistens immer nur als Zusatz genommen zu irgendwie einer Narkose. Das weiß ich nicht. Doch, also tatsächlich meine ich, bei Zahnärzten auch noch, kriegt man manchmal Lachgas. Aber immer nur so als quasi extra. Du kannst das natürlich nicht mit einer Betäubung ersetzen. Aber Dosierung ist super wichtig. Das Ding ist, was zumindest in Quellen überliefert wurde, der Student, der da liegt, ist ziemlich schwer, der ist übergewichtig. Er ist außerdem, das sagen man andere Quellen, auch noch alkoholsüchtig. Ja, also das war wahrscheinlich das Problem. Also sicher war das Problem die Dosierung, aber möglicherweise auch, dass der Mann halt krank war und wahrscheinlich irgendwie in seinem Körper dieses Mittel ganz anders verarbeitet hat, als es jetzt jemand, der nicht zum Beispiel sehr viel Alkohol trinkt. Ja, Horace Wells hatte halt anscheinend doch nicht so einen Plan davon, wie dieses Gas genau funktioniert. Die falsche Dosierung hat ihn zu der peinlichsten Situation seines Lebens geführt. Er geht aus dieser Halle raus und sein Ruf ist im Arsch. Es ist vorbei. Seine Reputation ist over.
Christian Alt: Check ich nicht.
Anna Bühler: Warum?
Christian Alt: Weil er kann das doch einfach nochmal probieren. Einfach sagen, hey, ich habe rausgefunden, was das Problem war. Das mich nochmals, war ein Vorführeffekt, keine Ahnung, ich hatte ein Problem, aber jetzt weiß ich, was los ist. Ich mach's noch mal.
Anna Bühler: Das Problem ist, dass es ihn wahnsinnig mitnimmt. Also das ist für ihn eine Bloßstellung, sondergleichen. Er trägt das nicht, er verfällt tatsächlich, ist zumindest so überliefert in Depressionen.
Christian Alt: Männer sind einfach so fragil. Ja, das ist so ein Männerding. Echt schwierig.
Anna Bühler: Er fährt nach Hause. Das Ding ist, dass er auch ziemlich viel auf diesen Termin gesetzt hat. Er hat nämlich schon seine Praxis verkauft. Hahaha! Er dachte so, ja jetzt läuft der Laden noch. Was soll ich da noch mit? Das gibt's nicht.
Christian Alt: Oh mein Gott, was ist denn das?
Anna Bühler: Horace Watt. Okay. Schade. Na gut, dann auf wiedersehen. Er ist dann zurück nach Hause gefahren. und nicht nur das passiert an diesem Tag, sondern zeitgleich sind quasi mehrere Leute auf der Suche nach dem Narkosemittel. Und ich habe ja schon erzählt, Morton wird noch eine wichtige Figur. Dieser Wells fährt jetzt nach Hause und wird echt von links oder von rechts, ich weiß nicht genau, wie sagt man, wenn man überholt wird, ohne dass man damit rechnet? Rechts. Also, dieser Wells wird dann von rechts von seinem alten Kompanen und Freund Morton noch überholt, weil der nämlich auch mit anderen Substanzen noch Experimente macht. Also Frau Dr. Petermann hat mir das alles so erklärt.
Speaker 2: Ja, er hat seine Zahnarztpraxis in der Folge verkauft und dann kam eben hinzu, dass der Morton diesen Versuch in Boston gemacht hat, was ja heute, ob es jeder kennt, weiß ich nicht, aber doch sehr weit bekannt ist, dieser 16. Oktober 1846 als erste öffentliche Demonstration einer Schwiefel-Äther-Narkose. Deswegen bekannt, weil mit dem letzten Postschiff, das von Amerika nach Saushempton fuhr, kam diese Zeitung, wo über diese Operation berichtet wurde, mit nach England. Und dann haben in England schon bereits Ende Dezember, also es kam irgendwie Anfang Dezember in England an und kurze Zeit später haben dann schon die ersten Chirurgen in England das auch ausprobiert. Und in Deutschland war es am 1. Januar 1847 in der Leipziger Illustrierten Zeitung und daraufhin haben die Chirurgen das auch ausprobiert, wobei man halt sagen muss, man braucht halt immer einen Patienten dazu, der sich dazu bereitfindet. Und es hat dann die unterschiedlichen, ja die Tage ergeben, aber es war alles so um den 25. Januar herum.
Christian Alt: Das ist ja voll der virale Hit geworden, den der Morton da gelandet hat. Ja, ja. So, so, okay.
Anna Bühler: Verteidiger Zeitung in die nächste.
Christian Alt: Und dann haben es plötzlich alle gemacht und alle gesagt, ja der Morton war zuerst.
Anna Bühler: Jetzt musst du dir mal vorstellen, wie das für diesen Wells ist.
Christian Alt: Ich stelle mir das auch so mies vor.
Anna Bühler: Bei seiner Präsentation in Boston denke ich mir so, also ich klappte dann auch an so eine Verschwörung, so dass der da so, der Wells war in Boston und wollte es allen zeigen, dann hat es sich geklappt, dann hat er seine Aufzeichnung so geklüllt und in den Mülleimer geworfen. und dann kommt der Morton so, oh oh. Und geht so zum Mülleimer, nimmt diese Aufzeichnung und so, ah okay, warte mal, ah, so. Ich machs mal besser. So, er hat dann vielleicht so diese Idee genommen und sie einfach nur perfektioniert. Er hat nämlich dann Äther genommen, was so ein bisschen anders wirkt, nochmal als Lachgas. Ich bin keine Chemikerin, deswegen lass ich mich darauf nicht fest nageln, aber auf jeden Fall ist es um einiges schneller und leichter diese Narkose mit Äther als mit Lachgas und auch tiefer. Also er wird tatsächlich einfach von seinem ehemaligen Kumpel mal kurz ausgedrived und das ist übel. Ja, das tut mir sehr, sehr leid für ihn.
Christian Alt: Ja.
Anna Bühler: Und alles, was er wollte, hat dieser Morton dann nämlich in der Zeitung stehen und dann nummerweise gehen die Zeitungen auch genau dann aufs Schiff. Ah, scheiße, ich bin in Europa, fuck. Dann in Deutschland. und so und zack ist Morton halt der, der für das steht, was Wells eigentlich mal sein wollte. Bevor ich jetzt weiter erzähle, nochmal zur Erinnerung. Die Geschichte wird jetzt echt unschön, es geht um Gewalt und Suizid. Also passt auf euch auf, wenn ihr weiterhört. Also es ist tatsächlich der Absturz dann dieser Figur, dieses Horace Wells nach seiner misslungenden Demonstration da in Boston. Schreibt er auch im Tagebuch darüber, dass es ihm immer mal schlechter geht. Dazu muss ich sagen, anscheinend hat er vorher schon so eine Art Krankheit, die nicht richtig diagnostiziert werden kann. Er klagt öfters über Beschwerden, möglicherweise ist es irgendwas Psychisches, weiß man nicht genau, bis heute nicht. Aber nach dieser Demonstration schreibt er dann zum Beispiel auch in sein Tagebuch The Excitement of this Adventure, also diese Demonstration in Boston da, diese Vorführung. Also vermutlich, da geht irgendwas ab in seinem Kopf, das tut ihm nicht gut und er rutscht da echt irgendwie immer weiter rein in so eine Depression. Es setzt ihm wahnsinnig krass zu und Frau Petermann meint auch, diese misslungende Präsentation hat ihm tatsächlich für sein Ego einfach...
Speaker 2: Man kann sich das schon so vorstellen, er lief die ganze Zeit durch die Gegend und hat immer gesagt, ich war aber der Erste, ich habe das schon mit Lachgas probiert und es hätte eigentlich funktioniert, wenn nicht die Umstände dagegen gesprochen hätten. Und er wollte halt Zeitleben sozusagen die Anerkennung. Jetzt haben Äther und dann später Chloroform. Chloroform war schon bekannt, auch dass es verdampft und auch, dass es diese Wirkung haben kann oder hat bei einer gewissen Dosierung. Aber er hat erst mal Äther ausprobiert und dann hat er, weil 1847 auch dann Chloroform allgemein, es wurde von vielen dann sofort auch mit Chloroform ausprobiert, hatte er dann das auch gemacht. Nur er wurde halt abhängig davon, das war sein großes Pech. Er hat das also auf gut Deutsch übertrieben, seine Lebenssituation war, kann man sagen, nicht besonders gut, um nicht zu sagen schlecht.
Anna Bühler: Also er fängt irgendwann an, er denkt halt so, okay Lachgas war es nicht, fuck Äther hat der andere versucht, ich nehme Chloroform, Schnüffel Schnüffel. Hat auch gut funktioniert, weil Chloroform betäubt sich natürlich komplett und das nimmt er halt, wird davon wirklich abhängig. Er wird so eine Art Junkie, würde man wahrscheinlich heute sagen. Es hat auch krasse Nebenwirkungen, also es macht dich bewusstlos zum Teil, auch nachhaltig Schäden am Hirn. Und jetzt kommt dieser Dr. Jekyll und Mr. Hyde Moment. Es gibt dann noch so eine ganz furchtbare Szene eigentlich und zwar am 21. Januar 48, das ist sein 33. Geburtstag, da läuft er im kompletten Chloroformrausch durch die Straßen von New York und trifft auf zwei Frauen. Er hat irgendwie ein kleines Behältnis voll mit Säure dabei und er wirft dann auf diese Frauen irgendwie Säure, weil er sich irgendwas vorstellt in seinem Hirn. What the fuck? Ja, er überstodet dann zwei Frauen auf der Straßen von New York mit Säure.
Christian Alt: That escalated quickly. What?
Anna Bühler: Ja, exakt. Er wird dann verhaftet, soll ins Gefängnis. Er darf dann kurz bevor er ins Gefängnis kommt noch kurz nach Hause. Da ist dann überliefert, dass er zu Hause eine Rasierklinge einpackt und noch mal ein bisschen Chloroform. Er ist dann in Haft, kommt dann irgendwann runter vom seinen Chloroformtrip, checkt, was er gemacht hat, dass er da diesen zwei Frauen geschadet hat, was mit denen passiert ist und das erträgt er nicht. Ja, das Ende ist nicht geil. Das tut mir wirklich sehr leid. So, also alles nur wegen seinem Ego.
Christian Alt: Am Ende wahrscheinlich.
Anna Bühler: Also wirklich dieser einen Moment. Also ich glaube, es ist wichtig zu wissen, dass er vorher anscheinend schon gesundheitlich zu kämpfen hatte. Was ist mit seiner Frau eigentlich? Ja, der hat dann einen Abschiedsbrief geschrieben aus dem Gefängnis. Die waren noch zu Hause. Er hat da sein Zeug abgeholt. Dann geht er ins Gefängnis, merkt, was er getan hat. Das erträgt er nicht. Er schreibt seiner Frau einen Abschiedsbrief und dann setzt er sein Leben ein Ende. Und es ist wahnsinnig tragisch. Es ist wahrscheinlich einfach wirklich die Geschichte eines drogenabhängigen, psychisch kranken Mannes, der es einfach nicht erträgt, als er merkt, was er alles getan hat. Ja.
Christian Alt: Krass.
Anna Bühler: Trotzdem vielleicht so eine kleine Genugtuung, auch wenn die Geschichte krass ist und wenn der Typ so ein paar Entscheidungen getroffen hat, die nicht nachvollziehbar waren. Nämlich zwölf Tage nachdem er tot ist, wird er erwähnt. Und zwar die Parisian Medical Society erkennt ihn an als Erfinder der Anästhesie. Also deswegen wird er auch häufig noch erwähnt. Er ist neben Morton einer der Leute, die für Narkosemittel irgendwie stehen und für die Erfindung der Narkosemittel. Also immerhin die Anerkennung hat er gekriegt, leider zu spät. Aber vielleicht ist es für ihn aus heutiger Sicht so ein bisschen so ein kleines Sternchen im Fleißheft.
Christian Alt: So ein kleines Zuckerl mit Chloroform drauf. Genau. Das ist die Geschichte von Horace Wells.
Anna Bühler: How do you like it? How do you like him? Ja, finde ich super. Aber am meisten nehme ich da mit für meinen Alltag mit meinen drei Wünschen, die ich hatte nach meinem Abitur.
Christian Alt: Nämlich Lehr- und Studieren, Kräule zusammenziehen und Baustoffvertrag. Baustoffvertrag. Sehr, sehr gut fahr. Du warst auch bodenständiger. Du warst auch bodenständiger.
Anna Bühler: Du warst auch bodenständiger.
Christian Alt: Ich war sehr, sehr bodenständig und da kann dir nichts passieren. Dafür liest du nicht den Verstand und fängst an mit Chloroformrausch Leute mit Säure zu bespritzen, weil dein Ego es nicht schafft, dass du mal scheiße performt hast bei so einer Vorführung.
Anna Bühler: Es ist echt eine Geschichte davon, wie scheiße Drogen sein können. Absolut. Ich finde es auch eine Geschichte davon, man darf nicht alles auf eine Karte setzen. Geht nicht zu Dieter Bohlen und denkt euch, wenn es jetzt nicht klappt, nicht denken so.
Christian Alt: Vor allen Dingen der Typ war Zahnarzt. Der ist ja auch kein Bauer oder jemand, der super hartes Leben hat. Der hatte wahrscheinlich schon eine echt gute Existenz und hätte einfach wieder zurückgehen können. Der wäre so weich gefallen. Und wenn der Morten das erfindet, dann hätte er die nächsten 30 Jahre seine Patienten behandeln können, ohne dass es irgendwelche Probleme gibt, ohne dass die schreien, wenn es wirklich sein Mitgefühl gewesen wäre. Aber nee, er hat es nicht verkraftet. Am Ende ging es doch darum. Er hat diese Kränkung nicht verkraftet.
Anna Bühler: Ja, es ging am Ende echt doch darum, einfach der Hitman zu werden, der auf Nummer eins steht.
Christian Alt: Traurig.
Anna Bühler: Ja, das ist die Geschichte, die Männer so schreiben. Eine davon.
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