Zum Pre-Finale vom Ferienlager haben wir einen ganz besonderen Special-Guest: Lisa-Sophie Scheurell setzt sich mit uns ans Lagerfeuer! Sie hat bestimmt mindestens eine eurer Lieblingsfolgen recherchiert und kennt Darwin gefällt das in und auswendig. Deshalb ist sie perfekt um die Stories nach DGD-Faktor zu beurteilen: Christian nimmt uns mit auf die mehr oder weniger "kulinarische" Reise von Tarrare und Anna erzählt von den Kong-Bergen, die es so eigentlich gar nicht gibt.
Wenn ihr die erste Geschichte lieber überspringen wollt: Bei Minute 26:09 geht's weiter mit Annas Story.
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Transkript der Folge
(dieses Transkript wurde automatisch generiert)
Anna Bühler: Die Konstellation im Studio ist richtig besonders. Es ist Magic, die die die Luft knistert. Ist echt so, weil wir haben heute eine ganz besondere Gästin im Studio, nämlich Lisa Sophie Scheurell. Hallo. Und Lisa Sophie Scheurell ist nicht nur sehr bekannt durch ihre vielen Projekte, wie beispielsweise den Podcast Wissen Weekly, Wissenschaftspodcast, den wir gemeinsam für Spotify produzieren. Du bist auch bekannt vom YouTube Format Die Frage. Also du bist ein kleiner Star.
Lisa-Sophie Scheurell: Ja, gut, ein bisschen übertrieben vielleicht. Aber eventuell in einer gewissen Bubble kennt man mich vielleicht.
Anna Bühler: Wissenschaftsbubble.
Lisa-Sophie Scheurell: Ja, vielleicht.
Christian Alt: Ja, und vor allen Dingen die Leute, die so die alten Folgen jetzt ganz aufmerksam gehört haben, werden deinen Namen auch schon öfter gehört haben, weil du hast echt viele der alten Folgen auch recherchiert und warst Teil des Darwin-Gefälters-Teams. Ja, voll.
Lisa-Sophie Scheurell: Das war so ein bisschen, wie ich in die Podcastwelt reingekommen bin eigentlich damals so richtig professionell. Ich habe vorher schon so ein Podcast von zu Hause aus gemacht mit einer Freundin, aber richtig professionell war damals meine erste Darwin-Gefälters-Recherche.
Anna Bühler: Das ist krass, oder wenn dein erstes professionelles, was du arbeitest, dann Darwin-Gefälters ist. Das war echt geil. Ja, heute habe ich einen gefunden, der hat das Gehirn von Einstein mit der Tupperdose mitgenommen.
Lisa-Sophie Scheurell: Das war die erste Story, die ich recherchiert habe. Echt? Das Gehirn von Einstein war eine der ersten Stories, die ich recherchiert habe.
Anna Bühler: Ja, ich erinnere mich auch noch dran, dass du bei der Recherche für die Fledermaus-Bombenfolge dann irgendwann so warst, ich muss jetzt mehr wissen, wie die USA in den Zweiten Weltkrieg eingestiegen sind. Ich habe einfach mal meine alte Geschichtslehrerin angehoben. Oh mein Gott, ja.
Lisa-Sophie Scheurell: Dann habe ich noch mal meine Geschichtslehrerin telefoniert und sie ist so, ja, Lisa, du musst ja wissen, das war Sohn, Sohn, Sohn, Sohn. Und ich so, geil. Ich war einfach zu Paul und zu Google und nicht so weh, gar nicht am besten fragen als meine alte Geschichtslehrerin.
Christian Alt: Ja.
Anna Bühler: Ja, herzlich willkommen zur Ferienlager-Folge mit heute. Lisa-Sophie Scheuret am Mikrofon. Die Ferienlager-Folgen funktionieren, ihr habt es mittlerweile, glaube ich, verstanden, so, dass wir zwei Geschichten erzählen. Christian erzählt uns zwei eine Geschichte, ich erzähle euch zwei eine Geschichte. Und am Ende dürfen wir darüber diskutieren, wer den Fail der Woche verdient hat, welche da wegen gefällt, dass Geschichte dümmer war.
Lisa-Sophie Scheurell: Ja, ich muss jetzt sagen, meine Erwartungen sind hoch. Ich habe ja schon so viele Stories recherchiert und habe da wirklich eine ganz krasse Scale. Deswegen bin ich gespannt, wo auf dieser Scale die Stories von heute landen.
Christian Alt: Also meine Story heute, die ist insane. Okay. Ich kann wirklich sagen, sie ist einfach insane. Okay. Also ich halte ich einfach fest.
Lisa-Sophie Scheurell: Boah, ich habe richtig Bock.
Anna Bühler: Ja, dann leg los, Christian.
Christian Alt: Soll ich jetzt einfach losgehen?
Anna Bühler: Ja, ich könnte also, wenn du so reinstattest. Okay, okay.
Christian Alt: Aber ihr müsst wissen, auch für alle, die zuhören, die so ein bisschen so denken, ich kann mit so Sachen, die so ein bisschen eklig sind, ein bisschen so, kann ich nicht so umgehen, es wird einfach ekelhaft heute bei denen. Es ist wirklich ekelhaft. Es ist richtig, richtig widerlich, die Story. Also wenn ihr jetzt irgendwie gerade euch noch so ein Mettbrötchen reindrückt oder so, vielleicht macht doch kurz Pause, esst das Brötchen zu Ende und dann irgendwie in einer halben Stunde reden wir nochmal, weil es geht um einen Esskünstler bei mir heute. Ein Esskünstler? Ein Esskünstler, der einfach alles verspeisen kann.
Anna Bühler: Oh mein Gott.
Christian Alt: Okay. Und meine ganz große Frage, und vielleicht können wir die heute zu dritt klären an diese Story ist, why? Einfach so, ich hab einfach nur Fragezeichen. Ich hab mich zwischendurch gefragt, ist der überhaupt ein Mensch? Ist das irgendwie ein Dämon oder so? Oder keine Ahnung, weißt du so, ist das irgendwie what's wrong? Es geht um Tarare und Tarare hat irgendwie gar kein so richtiges Ziel in seinem Leben, außer essen. Und wird mit diesem Ziel einfach von links nach rechts nach vorne nach hinten geschoben von Leuten, die an ihm Experimente machen, Dinge an ihm rausfinden wollen oder ihn, und da kommt der Fan ins Spiel, zu Spionagezwecken einsetzen. What the fuck?
Lisa-Sophie Scheurell: Also ich dachte gerade so, ein Ziel im Leben zu haben, was nur Essen, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Da war ich auch so, ja, Props, so kann ich total gut stehen.
Anna Bühler: Also hier von einem Restaurant ins nächste, mal was bei Volt bestellen, mal ein bisschen was kochen.
Christian Alt: Sponsern die uns jetzt? Tarare wird um 1772 rum in der Nähe von Lyon geboren, seine Eltern sind am Bauen und schon früh fällt auf, Gott, dieses Kind hat einen Appetit. Also es wird behauptet, dass er als Teenager eine Viertel Kuh am Stück gegessen hat.
Lisa-Sophie Scheurell: Was? Holy, was? Aber so vom Grill oder wie?
Christian Alt: Ja, ja, klar, jetzt nicht irgendwie roh, aber...
Anna Bühler: Er geht so auf die Walde, er so...
Christian Alt: Aber einfach so eine Viertel Kuh an so einem Tag, das kriegt er schon hin.
Anna Bühler: Das ist aber krass, weil du dir vorstellst, wie viel wäre das jetzt, wenn du es auf ein Grill haust, das sind ja bestimmt drei Grills voll.
Lisa-Sophie Scheurell: Ne, überleg mal so ein 250 Gramm Steak, da wird man schon satt von in der Regel.
Christian Alt: Ich glaube, da reicht schon so ein Showroom vom Weber Grill irgendwie nicht aus, oder? Da muss es schon hingehen.
Anna Bühler: Alter, und er geht rein, schnabuliert das alles weg.
Christian Alt: Genau, aber obwohl er so viel essen konnte, ist er ziemlich dünn gewesen, so um die 50 Kilo wiegt er, als er 17 Jahre alt war. Aber er stofft Dinge in sich rein und die werden anscheinend nicht wirklich verarbeitet. Er hat immer, immer, immer Hunger.
Anna Bühler: Schade, dass es damals noch niemanden gab, der so dann an seinem Metabolismus mal geforscht hat. Ist das echt so? Das Geheimnis zum Abnehmen.
Lisa-Sophie Scheurell: Wahrscheinlich hätte man damals voll die krasse Bille dann entwickeln können oder so was.
Anna Bühler: Wie heißt der Typ? Tarrakur. Tarrakur.
Christian Alt: Er sieht auch ziemlich wild aus zu der Zeit. Also er hat auffallend weiche Haare, er hat einen großen gedehnten Mund mit sehr schlechten, krummen, verfärbten Zähnen. Also irgendwie alles deutet darauf hin, okay, da ist einfach ein Nährstoffmangel irgendwie da. Ich erzähle einfach die absurden Details, weil ich muss die loswerden, aber ich kann mir das nicht wirklich vorstellen. Nämlich scheinbar konnte er 12 Eier auf einmal in seinen Wangen lagern wie so ein Hamster. Oh mein Gott. Also die Haut war irgendwie so labbrig oder so, dass er einfach so viele Eier da reinkriegt.
Lisa-Sophie Scheurell: Ich bin gerade so an meiner Wange und ich bin gerade so wie viele Eier würde ich mir reinkriegen.
Anna Bühler: Jemals?
Lisa-Sophie Scheurell: Jemals auf einer Seite eins.
Christian Alt: Und wenn er gegessen hat, dann hat er immer so einen richtigen Bauch bekommen, so einen richtigen Foodbaby-Bauch. Und wenn nicht, dann hat er so richtige falte Gehaut einfach. Also so praktisch sein Körper war darauf ausgelegt gedehnt zu werden, sagen wir so.
Lisa-Sophie Scheurell: Aber jetzt habe ich mal eine kurze Nachfrage. War das so, weil er so viel gegessen hat? oder hat er so viel gegessen, weil das so war?
Christian Alt: Ich weiß es nicht. Es gibt noch, also alles, was wir wissen, ist aus historischen Akten und auch so medizinischen Akten. Die Ärzte haben auch notiert und es muss schon dann sehr auffallend gewesen sein, damit die Ärzte das notieren, dass er einfach mega stinkt die ganze Zeit.
Anna Bühler: Nein.
Christian Alt: So, du hältst es nicht aus, mit ihm in einem Raum zu sein.
Anna Bühler: Wirklich so dolle. Ja.
Christian Alt: Die Familie hat dann irgendwann genug von dem Kind, verstößt ihn praktisch, die werfen ihn raus.
Lisa-Sophie Scheurell: Das ist zu teuer. Du brauchst zu viel Geld für deine ganzen Ärzte.
Anna Bühler: Ja, wirklich.
Christian Alt: Er ist zu teuer. Und dann irrt er so umher, isst Müll, alles, was er irgendwie finden kann und so. Und irgendwann arbeitet er dann für einen umherreisenden Quacksalber, wo er dann so kleine Tricks vollführt. Also der schluckt dann Steine, ganze Äpfel und lebende Tiere. What the fuck? Um die...
Lisa-Sophie Scheurell: Eww.
Christian Alt: Ich habe gesagt, das wird eklig. Es wird noch schlimmer. It's just downhill from here. Also es wird wirklich, es wird immer schlimmer. Genau, er sollte praktisch die Wundermittel dieses Quacksalbers bewerben. Also er ist praktisch so ein ganzes lebendes Frettchen, I don't know, so ein lebendes Tier irgendwie oder ein Spatz oder so. Und dann nimmt er dieses Mittel und spuckt es dann irgendwie wieder aus.
Anna Bühler: Ah, okay. Ich wollte nämlich gerade fragen, weil du kannst natürlich irgendwie alles nicht reinstopfen, wenn du es irgendwie erträgst. Aber du stirbst dann halt possibly?
Lisa-Sophie Scheurell: Verdauen kannst du dann ja nicht wirklich.
Anna Bühler: Nee, oder auch was für Krankheiten in so Frettchen, die ja irgendwo auf der Straße aufgesammelt sind.
Christian Alt: Ach, ich glaube, also irgendwie, das steckt ja alles ganz gut weg. Also so wartet mal ab. Irgendwann kommt Terraria dann nach Paris zum Ende des 18. Jahrhunderts. Also so in der Zeit vor der Revolution. Da leben damals so 600.000 Menschen. Und ihr müsst euch jetzt vorstellen, wie Paris damals ausgesehen hat. Paris zu der Zeit gibt es einfach nur Schlamm, Dreck, Fäkalien. Es stinkt überall. Es ist einfach so eine richtige dirty, dirty city.
Lisa-Sophie Scheurell: Aber ich meine, das fällt immerhin nicht so auf, dass er so stinkt.
Anna Bühler: Stimmt? Ja, das stimmt.
Lisa-Sophie Scheurell: Das ist schlecht für ihn.
Christian Alt: Der ist einfach so kamouflagemäßig unterwegs.
Lisa-Sophie Scheurell: Wie so Gamelion geht er da hin.
Christian Alt: Es gibt ein Zitat vom französischen Schriftsteller Louis Sébastien Massier, der über diese Zeit in Paris schreibt, Wenn man mich fragt, wie ein Mensch es hier aushält in diesem dreckigen Schlumpfwinkel, einer von tausend fauligen Dämpfen vergifteten Luft, zwischen Abzugsrinnen, Urinbechen, Kothaufen. Wenn man mich fragt, wie ein Mensch in diesem Abgrund leben kann, wo die Luft keinen Abzug hat und sich im Labyrinth der Häuser um sich selbst dreht. Wenn man mich fragt, wie ein Mensch freiwillig in diesem Gefängnis verrotten kann, so würde ich antworten, darin ist der Pariser einzigartig auf dieser Welt, dass er sogar ist, was schon beim bloßen Riechen Übelkeit erzeugt. Also es ist einfach furchtbar damals.
Anna Bühler: Aber es ist vielleicht ein bisschen einfach so wie das Kugel und Niere Büro nach dem Sommerfest. Ich weiß nicht, ob ihr am Tag danach hier reingekommen seid. Ungefähr so wie Paris zu der Zeit.
Christian Alt: Aber in Paris hat er dann so langsam seinen Trick raus und tritt auf als Vielesser und Esskünstler. Es läuft dann so, dass die Zuschauerinnen kommen dann mit Körben voller Äpfel, Eiern und Korken von Weinflaschen sogar und sagen ihm, hier isst das mal. Und er so schluckt so einen ganzen Apfel runter. Ein ganzes Ei einfach ohne zu kauen. Und Korken. Normalerweise verträgt er das alles ohne Probleme bis eines Tages, einen schlimmen Darmverschluss bekommt. Surprise. Ja, ich würde sagen wow. Und die Zuschauermenge bringt ihn dann in das älteste Krankenhaus der Stadt.
Lisa-Sophie Scheurell: Ich stelle es gerade so vor, als würde er so stage-dive nach der Zuschauermenge zum Krankenhaus.
Christian Alt: Das ist wie, was ich ab der Spider-Man gesehen habe, wenn er irgendwie im zweiten Film, so wird er von so einer Menge so getragen. Also der hält der Stadt einfach so ins Krankenhaus. Genau, er geht in dieses älteste Krankenhaus der Stadt und bekommt dann ein krasses Apfelmittel. Der Darm ist dann, surprise, nicht mehr verschlossen. Und das ist so ein Moment, wo ich mich frage, why? Weil behandelt wird, nimmt er die Armbanduhr von einem Arzt und verschluckt die einfach und isst die.
Anna Bühler: Also so?
Lisa-Sophie Scheurell: Vielleicht ist er eigentlich ein Dieb. Und dann kackt das nachher so aus und ist so geil, voll die tolle Arme, mit der Urweite, die sie stollen.
Anna Bühler: Stell dir das vor, du bist so, ja, ja, denkst, und du gibst ihm so die Hand und er reißt ihm so die Hand und er macht so, hap.
Christian Alt: Es ist einfach wie, du? Das sind so Stellen, wo ich mich frage, wer macht das? Why?
Anna Bühler: Warum?
Lisa-Sophie Scheurell: Also ich verstehe schon, dass man so cork nisst vor so einer Menge von Menschen, einfach Aufmerksamkeit und so. Aber die Uhr von einem Arzt, weiß ich nicht.
Anna Bühler: Hä? Seltsam, weiß ich nicht.
Christian Alt: Ja. Das ist alles kurz vor der Revolution. Den Leuten geht es auch nicht gut. Paris ist einfach ein Shithole. Aber dann kommt die Revolution. Terraria schließt sich der Revolutionsgarde an und bekommt dann endlich mal genug zu essen, weil die das Essen neu verteilen und so und plötzlich irgendwie lebt er ganz okay.
Anna Bühler: Und er isst auch ganz normale Dinge, ist keine Uhren mehr.
Christian Alt: Ja, der isst dann einfach alles. Wir müssen uns das einfach so vorstellen, dass dieser Typ einfach alles isst. Also wir sitzen hier gerade im Studio, hier steht eine Tasse. Theoretisch könnte er auch diese Tasse essen.
Anna Bühler: Skript, hap weg.
Christian Alt: Ich habe das Gefühl, dass er auch im Laufe seines Lebens, ich will ihn jetzt nicht diagnostizieren aus der Zukunft, aber ich nehme an, da ist auch irgendwie eine krasse Essstörung irgendwann oder so eine Zwangsstörung dahinter, dass er einfach Dinge, die man eigentlich nicht essen sollte, dann essen will und die dann isst.
Lisa-Sophie Scheurell: Dass er sich immer noch steigern muss, sozusagen.
Christian Alt: 1789 ist die Revolution, 1792, also ein paar Jahre später, tritt er auch der Armee bei, weil er denkt, hey, da kriege ich vielleicht auch was zu essen. So. Und obwohl er irgendwann die Ration von seinen Kameraden sogar bekommt, durchwühlt er bei jeder Gelegenheit Müllhaufen, um irgendwie noch was zu essen. Einfach so, der ist einfach so wie so ein hungriges, schwarzes Loch, dieser Typ.
Anna Bühler: Ein Kumpel von mir hat eine Zeit lang, das heißt eine Zeit lang hat es häufiger gemacht, als wir waren dann mal so nach dem Weggehen.
Lisa-Sophie Scheurell: Ich auch, ich auch so.
Anna Bühler: Ja, wett voll. Wir haben nach dem Weggehen ab und zu mal so bei McDonald's und so und dann haben wir uns halt irgendwas reingefahren noch, irgendwann, mitten in der Nacht. Und der hat es eine Zeit lang echt gemacht, dass er halt von Tablets, die halt noch so herrenlos darum standen, die Sachen noch gefressen hat.
Lisa-Sophie Scheurell: So die letzten Promis und so?
Anna Bühler: Genau, oder das angekauerte Burger oder so. Und wie immer so, äh, äh. Aber für ihn wäre es wahrscheinlich so das Niceste gewesen.
Lisa-Sophie Scheurell: Ja, Terraria hätte das geliebt.
Anna Bühler: Ja, so mega geil.
Christian Alt: Also Terraria irgendwie im Jahr 2023 wäre wahrscheinlich nice.
Lisa-Sophie Scheurell: Der wäre so ein richtiger, wie heißen die Leute, die so zu den ganzen Mülltonnen hingehen von den Supermärkten und da...
Christian Alt: Ah, Dumpster-Diver.
Lisa-Sophie Scheurell: Genau, Dumpster-Diver wäre auch hundertprozentig.
Christian Alt: Die hätten so einen YouTube-Channel vielleicht, wo er so sagt, okay, so kommst du da rein und so.
Anna Bühler: Das kannst du noch essen, so.
Lisa-Sophie Scheurell: Leider kennt du, dass es schlecht ist.
Christian Alt: Und trotzdem, also obwohl er irgendwie doppelte Rationen ist von all seinen Kollegen und Müll noch dazu, ist er immer noch unterernährt und kommt schon wieder ins Krankenhaus. Einfach weil sein Körper diese Nährstoffe nicht umwandeln kann.
Lisa-Sophie Scheurell: Naja, du kriegst ja auch keine Nährstoffe von irgendwelchen armeren Möhren. Sorry, du sollst auch mal ein bisschen Paprika essen.
Christian Alt: Und dann kommt er zu Giroko Vill, einer der bekanntesten Ärzte des Landes. Und der scheint jetzt erst mal sich dafür zu interessieren, was das für ein Typ ist. So, das ist der erste Arzt, der immer so fragt so, what the fuck? Und der fängt dann an, so ein bisschen zu erforschen, was los ist. Die Experimente gehen so, dass er zum Beispiel pro Tag das vierfache einer normalen Krankenhaus Mahlzeit bekommt, trotzdem nicht satt wird. Er wühlt immer noch nach Essen im Müll, nach Dingen, die er essen kann. Und es ist wirklich schwer.
Anna Bühler: Sieht man Christian's Gesichtsausdruck, sieht man an. Und weiß sofort, jetzt wird es krass.
Christian Alt: Also es ist ja nicht nur so, dass diese Folge ekelhaft ist. Also wenn ihr auch irgendwie Tierfreunde seid, bitte, bitte mach mal kurz Stopp oder geht mal irgendwie. springt mal vor zu Anna Story. Ich mache auch einen Marker rein in das Pfeil. Da könnt ihr einfach direkt zu Anna Story auch gehen. Weil Tarare ist auch Hunde, Katzen und andere Tiere lebendig. Also irgendwie. Aber wie geht das? Ich weiß nicht genau, wie er. Ich glaube, andere Tiere, so kleinere Mäuse oder so kannst du wahrscheinlich lebendig essen und eine kleinere Katze. Aber der ist dann einfach Tiere, die da an dem Krankenhaus irgendwie sind.
Lisa-Sophie Scheurell: An dem Krankenhaus, so Streune oder wie?
Christian Alt: Das ist der Moment, wo ich mich auch frage, was ist das eigentlich für ein Mensch? Und was sind das auch für Ärzte? Aber die Ärzte geben ihm zum Beispiel eine lebende Katze. Ich kann mir vorstellen, dass er danach gefragt hat. Die Experimente werden auch einfach von diesen Ärzten forciert. Also die geben ihm auch andere Tiere zu essen.
Anna Bühler: Sie wollen einfach so eine Freak Show aus ihm machen.
Christian Alt: Ich glaube, sie wollen einfach sehen, wie weit geht er?
Anna Bühler: Ja, okay. Das ist aber auch irgendwie. Also moralisch.
Lisa-Sophie Scheurell: Hey, wir sind im 8. Jahrhundert. Das ist wirklich moralisch.
Christian Alt: Also wirklich, wirklich crazy. Also die Ärzte sind auch total erschrocken und können es eigentlich nicht fassen, dass sie das sehen. Aber Terraria macht irgendwie weiter. Einmal bekommt er 15 Portionen auf einmal. Die isst er auch. Also es ist es wiederholt sich einfach. Also eigentlich können wir an der Stelle festhalten, Terraria isst alles. Macht eigentlich von nichts halt. Anscheinend aber macht ihm das nichts aus. Also irgendwie er zerbeißt auch mal den Schädel von einem Aal und verschlingt das ganze Tier dann einfach so komplett wie so eine lange Nudel. So ein Aal. Und die Ärzte checken dann das auch, das Klett, also die Gräten des Aals Terraris Magen irgendwie nicht anhalten können. Es wird einfach wieder ausgeschieden. Also irgendwas ist da weird mit seinem Stoffwechsel.
Anna Bühler: Ja, ja, ja, ja.
Christian Alt: So und jetzt kommt der wilde Plan. Weil dieser Corville ist nicht nur der bekannteste Arzt des Landes, sondern der hat natürlich auch irgendwelche guten Connections zur Regierung. Und der Arzt denkt sich dann, OK, wir geben diesem Typ alles. Der scheidet das einfach wieder aus. Wir könnten ihn doch eigentlich für das Militär einsetzen, indem wir geheime Dokumente in eine kleine Kiste tun. Die geben wir diesem Typ, schicken den über die Grenze nach Preußen und dann schaltet er wieder aus und dann ist er unser Spion.
Anna Bühler: Ja klar. Also ich meine, da wäre auch voll der krasse Drogenhändler.
Lisa-Sophie Scheurell: Das ist aber das erste, woran ich gesagt habe. Aber die Leute, die so Kokain so in so kleinen Kapseln schlucken, um das dann über die Grenze nach Mexiko zu bringen.
Christian Alt: Genau, also er lässt dann so die Generäle kommen. Ich stelle mir so vor, dass die in diesem Krankenhaus, dann kommen alle Generäle und dann sagt er so, OK, wir machen jetzt einen großen Test. Dann kriegst du so ein kleines Kästchen und hinterher noch mal 30 Pfund Rinderleber, die er auch einfach frisst, damit sich irgendwie schneller runtergedrückt wird.
Anna Bühler: Aber das ist ja wie wenn du Hunden oder Katzen Medikamente gibst und die halt in so ein kleines Fleisch Knäuelchen einwicklst.
Christian Alt: Und dann soll er das einfach wieder ausscheiden. Und dann stehen die alle, diese Generäle da drum herum und denken sich, boah, das hat ja wirklich funktioniert. Also dieses Kästchen sehen, das ist in diesem Kot einfach unbeschädigt. Es ist eine ekelhafte Folge.
Lisa-Sophie Scheurell: Aber stell dir auch mal vor, dann läufst du da rein in deinen Zelter auf irgendeinem militärischen Basis und dann stinkt das so richtig krass nach. Scheiße, weil die ganzen Dokumente so ausgekackt wurden. Ganz schlimm. Oh, so eklig.
Christian Alt: Geil, da sind sie alle so, super. Es ist wirklich wirklich schlimm. Terraria bekommt seine erste Mission. dann, also die sehen, dass es funktioniert und alle so, okay, geil, den Typen nutzen wir jetzt für den Krieg. Und er bekommt eine Mission, bekommt praktisch so ein kleines Kästchen. So das soll er dann verschlucken. Nämlich er soll ein geheimes Dokument zu einem französischen Colonel oder Colonel bringen. Weiß nicht wie, wir sprechen aus Colonel wahrscheinlich. Dieser Colonel ist eine Colonel, Colonel Colonel. Colonel, ja, dieser Colonel ist in der Nähe von Neustadt an der Weinstraße in Preußen gefangen gehalten. Terraros Chef, der heißt Pujane, der traut seinem Spion offenbar, aber noch nicht und packt deswegen in dieses kleine Kästchen keine krass geheime Botschaft, sondern irgendwie was, was sie theoretisch auch aufgeben würden.
Lisa-Sophie Scheurell: So morgens zum Mittag gibt's Schweinebraten.
Christian Alt: Genau, also so erste Mission ist eigentlich nur so ein großer Testlauf. Dieser Colonel, der da gefangen ist, der hat nämlich eigentlich alle Truppenbewegungen und weiß, wo alle irgendwie sind. Der hat krasses Geheimwissen. Und sie trauen aber Terraro nicht, dass irgendwie er jetzt noch zu, dass sich ihm Geheimwissen gibt und ihn aus dem Knast befreit hat. Terraro soll sich als preußischer Bauer verkleiden und macht sich los auf seine Mission. Er wird also losgeschickt. Und jetzt braucht man halt als Spion natürlich auch ein paar Skills. Vielleicht können wir mal irgendwie gerade brainstormen. Stellen wir uns mal vor, wir würden jetzt Spione ausbilden. Was müssen die können?
Lisa-Sophie Scheurell: Unter so Lasern drunter durchklettern. Das ist schon High Level.
Christian Alt: Also ich würde sagen, irgendwie erste Sache ist vielleicht nicht auffallen.
Anna Bühler: Aber genau das hab ich auch gedacht. Also ich denke ja die ganze Zeit, wie der Typ aussieht, weil du hast ihn ja am Anfang beschrieben, dass er halt schon auffälliger mit großem Mund und so. So diese Zähne, dass sie auch auffallen. Und da würde ich schon sagen, da dreht man sich wahrscheinlich schon um, auch wenn er riecht und so.
Christian Alt: Ja, und dazu kommt noch, dass er halt irgendwie alle drei Meter anhält, um im Müll zu wühlen nach Essen.
Anna Bühler: Auch nicht so ganz unauffällig.
Christian Alt: Also dieser Typ und er spricht kein Deutsch. Also soll ich als preußischer Bauer verkleiden, der kein Deutsch spricht und andauernd im Müll und im Misthaufen irgendwie nach Essen sucht und so.
Anna Bühler: Und deine Uhr, deine Armanduhr wegsnackt.
Christian Alt: Also genau.
Lisa-Sophie Scheurell: Der Typ kann gar nicht nicht auffallen.
Christian Alt: Der kann nicht nicht auffallen. Und natürlich wird er irgendwie gefangen genommen. Sie werden in der Nähe von Landau auf ihn aufmerksam. Die denken, okay, irgendwas ist mit dem weird. Tun ihn ins Gefängnis.
Anna Bühler: Dann nach einem Tag im Gefängnis hat er das Gefängnis Gitter aufgegessen.
Christian Alt: Ihr könnt mich nicht einsperren. Und die fragen, was ist mit dir los? Und er sagt zuerst nichts. Es stand dann eine kleine Folter zu geben an ihm.
Lisa-Sophie Scheurell: Eine kleine Folter.
Christian Alt: Es ist jetzt wirklich nicht das schlimmste, was in dieser Folge passiert. Also, ich bin sehr verletzt. Aber relativ schnell gesteht Terrarre alles. Er sagt, ich bin Spion und ich bin irgendwie, ich habe so ein Kästchen im Darm und ich muss das ausscheiden. Und die Preußen ketten ihn an die Latrine dann an. Und dann ist er da in dieser Latrine und kackt dann das Kästchen wieder aus. Also so die Preußen sind einfach irgendwie pissed. So, okay, ist ein Spion, wollen ihn eigentlich hängen. Aber dieser General, der dort die Verhörung gemacht hat, das ist General Zögli, heißt der, der war zuerst mega pissed, aber irgendwann findest du auch einfach funny. Der Mitleidete, der auch ein bisschen lässt, den einfach gehen.
Anna Bühler: Oh, wirklich? Ja. Okay, was kann ich mir vorstellen, dass wenn so ein Typ vor dir steht. Ich meine, er ist ja wirklich, also ich will niemanden zum Opfer machen, der es nicht ist. Aber ich glaube, der ist schon wirklich ein Opfer. Ich glaube auch.
Lisa-Sophie Scheurell: Der ist schon gestraft genug.
Anna Bühler: Ja, ist wirklich so, oder? Der arme Kerl.
Christian Alt: Kommt dann wieder zurück nach Frankreich zur französischen Amie und fleht diese Leute an, nie wieder als Spion arbeiten zu müssen, weil das Ganze ganz furchtbar war. Ja. Und wurde auch verprügelt und so. Dafür hat er jetzt aber ein anderes Ziel. Denkt sich jetzt zum ersten Mal, okay, das nervt jetzt. Ich muss von meinem Appetit geheilt werden. So, es muss jetzt Schluss sein. Also macht Harare sich zurück auf der Wege ins Krankenhaus zu seinem alten, bekannten Professor und der bittet ihn, ihn so zu machen wie alle anderen. Dieser Professor, der bietet erst mal alles auf, was er irgendwie auch nur an neuen Medikamenten auftreiben kann. Also Opium zum Beispiel. Er pumpt ihn voll mit Opium und schaut, was passiert. Und tatsächlich hat nämlich Opium eine appetithemmende Wirkung und sorgt eigentlich dafür, dass du Appetitlosigkeit hast. Aber nicht bei Tarare. Also versucht das irgendwie mit einer Kur mit saurem Wein. Das klappt nicht. Dann Tabakpillen. Tabak soll ja auch Appetit hemmen. Aber nicht bei Tarare. So, es funktioniert einfach nichts.
Lisa-Sophie Scheurell: Hat er mal Hypnose ausprobiert?
Christian Alt: Oh, das weiß ich nicht. Aber das wäre eigentlich ganz gut. Ne? Ja. Aber es funktioniert irgendwie alles nicht. Also so der ist total gequält von diesen Versuchen, hat einfach mega Hunger. Er streift nachts durch die dunklen Hinterhöfe und kämpft damit so den Straßenhunden um Ars und... Ach du Scheiße.
Anna Bühler: Ach du Scheiße.
Christian Alt: Seine Spur verliert sich für vier Jahre. Dann taucht er irgendwie wieder auf in Versailles und er ist immer noch schmächtig. Es ist immer noch furchtbar. Aber er hat eine neue Sache, er hat nämlich Tuberkulose im Endstadium. Das ist so die krasse Tuberkulosewelle auch damals. Und überlebt es nicht. Jetzt fragen wir uns ja alle, OK, was ist mit diesem Körper eigentlich los gewesen? Beginnt Terrariskörper ungewöhnlich schnell zu verwesen. Die wollen ihn also erst mal nicht obduzieren. Also es geht irgendwie viel, viel schneller. Vielleicht einfach bei der Stoffwechsel bei diesem Mann. Ja, ja, ja.
Anna Bühler: Was ist mit den Zellen? Ja.
Christian Alt: Was anders ist? In der Obduktion findet man aber raus, dass die Organe stark vergrößert sind und in seinem Körper ist, Achtung, nochmal ekelhaft, sehr viel Eiter. Oh ja. Es ist alles irgendwie zusammengewachsen, entzündet und sein Magen war so groß, dass er fast die ganze Bauchhöhle ausfüllt. Wow. Die Speisehöhe war ungewöhnlich breit.
Anna Bühler: Ja, kein Wunder, wenn er Steine und Wände gekratzt hat. Genau, ist jetzt die Frage, was war dann zuerst? Also hatte er diesen Zustand alles sozusagen natürlich angeboren. oder ist dieser Zustand in seinem Körper deswegen so, weil er halt jahrelang einfach alles in sich reingestoft hat? Ja, voll.
Christian Alt: Die Frage, die bis heute noch die Wissenschaft beschäftigt, ist natürlich, was hatte dieser Mann, die meisten Quellen sprechen davon, dass Terraria wahrscheinlich eine Polyphagie oder Hyperphagie hatte, also ein abnormstarkes, unaufhörliches Hungergefühl. Und Polyphagie lässt nach dem Essen einfach nicht nach und führt oft dazu, dass man einfach noch mehr essen muss. Genau, aber was genau er hatte, wissen wir eigentlich bis heute nicht.
Anna Bühler: Ich denke die ganze Zeit, ob der irgendwie so Würmer oder so hatte, also weißt du, so ein Parasit, der halt alles gegessen hat.
Lisa-Sophie Scheurell: Könnte schon sein.
Christian Alt: Also sie haben bei der Obtraktion, glaube ich, keinen gefunden.
Anna Bühler: Man hat so Mitleid mit ihm, finde ich, bis zu dem Moment, wo er dann gefoltert wird und wo er als Spion eingesetzt wird, dass er ja die ganze Zeit eigentlich jemand ist, über den sich lustig gemacht wird, mit dem Experimente gemacht werden. Also da habe ich total Mitleid mit ihm. Aber wahrscheinlich Leute, die quasi gefährlich werden, ob sie es jetzt wollen oder nicht, ob der Einfluss darauf hat oder nicht, kann man ja nicht sagen, den muss man halt irgendwie wegsperren. Ja. Also wenn das dann so weit geht, das ist dann halt okay, du hast eine Gefahr für dich und andere. Genau, eigentlich in dem Moment, wo der die Uhr von dem Arz gegessen hat, hätte man mal überlegen sollen. Ja, ist das der Anfang von was Größerem? Wollen wir ihn vielleicht mal irgendwo für uns und für alle und für ihn selbst auch irgendwo hin tun?
Lisa-Sophie Scheurell: Es gab ja Leute, die das wollten, aber sein Favorite Arts wollte das ja nicht.
Christian Alt: Ich habe ja am Anfang gesagt, für mich ist es einfach nur so ein großes Why. Ich check es auch nicht.
Anna Bühler: Ich warte die ganze Zeit auf welchen Film, welches Musical, welche Kanäle, was Popkulturelle Referenz gibt es zu diesem Typ. Das muss doch immer mal verfilmt werden.
Christian Alt: Es gibt ein Theaterstück, warte, Moment.
Lisa-Sophie Scheurell: Hast du gerade musical gesagt, dass er mir so die Songs vorgestellt hat? Und wie die so dansen mit so...
Anna Bühler: Nom nom nom nom nom nom nom.
Christian Alt: Also es gab mal Anfang der 2010er ein creepy Puppentheaterstück über Tarare. Das kann man auch heute glaube ich noch im Internet nachschauen. Und es ist bis heute übrigens nicht bekannt, ob Tarare sein echter Name war oder ein Spitzname. Dieser Name Tarare hat in so Ausdrücken der französischen Sprache, die heute noch existieren, überlebt. Also so Bom Bom Tarare wird zum Beispiel gesagt oder Tarare Bom de Hai. Das bezieht sich einfach auf gewaltige Explosionen oder Verfahren und damit auch auf so die gewaltigen Blähungen, die Tarare hat.
Lisa-Sophie Scheurell: Ohhhhhhh.
Christian Alt: Also praktisch wenn jemand krass furzt, dann sagt man, der furzt wie Tarare.
Anna Bühler: Das finde ich auch wieder ganz gut.
Lisa-Sophie Scheurell: Schön, jetzt ist er so auch irgendwie unsterblich geworden in der französischen Sprache.
Anna Bühler: Ich glaube wir müssen mal wieder so ein bisschen diesen Podcast neutralisieren. Mal wieder so ein bisschen runterkommen.
Lisa-Sophie Scheurell: Habt ihr so eine richtig happy Story, Anna?
Anna Bühler: Ich hab zumindest eine Story, die nicht ekelhaft ist.
Lisa-Sophie Scheurell: Sehr gut.
Anna Bühler: Ich hab ne Story, bei der wir keine Triggerwarnung brauchen, weil sie einfach nur fun ist. Sehr schön.
Christian Alt: Oder?
Anna Bühler: Bevor wir starten, ich weiß nicht ob ihr diesen Moment auch schon mal hattet, als ich 18 war hab ich so nen Golf gefahren, da braucht man ja schon auch Navis dann immer mal wieder. Und dann hab ich mir bei Aldi so nen TomTom Copy Navi geholt. Geil TomTom. Sooo scheiße immer ey. Und damals war es ja nicht so, dass das dann einfach mit WLAN aktualisiert werden konnte, so die Karten in diesem Gerät, sondern man hat dazu dann so ne CD-ROM bekommen, auf der halt irgendwie so pseudoaktuelle Kartendaten waren.
Lisa-Sophie Scheurell: Die war doch aschteuer oder nicht? Ja. Wir haben sowas auch, diese CD-ROMs haben so viel Geld gekostet. CD-ROM Spanien hier, 80 Euro.
Anna Bühler: Genau so war das. Das ist total unverstellbar. Und natürlich hatte ich dann auch immer keinen Bock das zu aktualisieren, weil ich kauf mir nicht CD-ROM Spanien für 80 Euro, sondern ich hab halt irgendwie immer so toll, toll, toll, dass diese Karte irgendwie noch so einigermaßen aktuell ist. Und dann kam es tatsächlich mal zu dem Moment, dass ich in den Skiurlaub fahren wollte über Silvester mit diesem Auto und in die Schweiz wollten wir fahren und von München aus losgefahren Richtung Schweiz und ich hab halt in meinem gammligen Scheißnavi halt eingegeben den Zielort und wir fahren und fahren und fahren und kommen voll in den fetten Schneesturm. Es war einfach eh schon so ne mega anstrengende Fahrt. Wir sind auch erst total spät losgefahren. Irgendwann, Mitternacht, Schneesturm. Wir fahren voll den steilen Berg hoch auf so ein Pass zu. Das war schon super gruselig, weil ich hatte jetzt auch nicht die besten Reifen so. Es war halt links und rechts. Man hat nur noch Schneewand gesehen und ich hatte richtig Schiss schon, weil ich wusste nicht, geht es jetzt links möglicherweise endweit runter. Man konnte auch nicht aussteigen, weil es so doll geschneitert. Ja, wir sind irgendwie so vier Stunden gefahren, sind auf dem Pass ganz oben. Mein Auto schlendert nur noch so. Also mein Navi sagte halt, man soll jetzt da weiterfahren. Turns out, dieser Pass ist seit Jahren zu. Oh Gott. Irgendwie nur so, fuck. Wir sind die ganze Strecke wieder fast bis nach München zurückgefahren, um dann den zweiten Weg zu fahren, weil man musste halt über diese Bergkette irgendwie drüber. Die Fahrt hat, glaube ich, sieben oder acht Stunden statt vier gedauert. Das war so mein worst Navi Erlebnis, weil diese Karte dort nicht aktualisiert war. Das hat mich daran erinnert an die Geschichte, die ich euch heute erzählen, nämlich die Story von den Kongbergen. Das ist eine Bergkette, die zwar auf geografischen Karten eine Zeit lang eingezeichnet war, die es aber nie gegeben hat.
Lisa-Sophie Scheurell: What?
Anna Bühler: Eine fiktionale Bergkette. Also die Geschichte, die beginnt 1788 in London. Da wird die African Association gegründet. Es waren, glaube ich, zwölf oder 18 Typen natürlich, die sich zum Ziel gesetzt haben, den afrikanischen Kontinent zu erforschen und vor allem eben auf geografische Art und Weise zu erforschen. Weil zu diesem Zeitpunkt haben europäische Länder schon Handel mit afrikanischen Ländern betrieben, aber meistens nur an den Küsten. Das Inland war eigentlich noch total unbekannt. Man wusste nicht genau, was da ist.
Lisa-Sophie Scheurell: Aber die hatten gute Intention?
Anna Bühler: Ja, zum Beispiel dort Gold plündern.
Christian Alt: Ja, genau.
Lisa-Sophie Scheurell: Wenn ich so höre, weiße Leute wollen Afrika erforschen.
Anna Bühler: Da gehen direkt die Rahnlaken an. Ja, genau. Also das hätte ich nämlich als nächstes gesagt. Das ist natürlich immer klar, du hast geografisches Interesse, was wahrscheinlich für alle irgendwie gut ist, wenn man weiß, wie sieht dieser Kontinent aus? Ich kann vielleicht mal eine Karte zeichnen oder so. Aber die machen das natürlich nur, um danach dann da rein zu wandern und zu gucken, wo können wir hier schätze?
Christian Alt: Wo ist der Staff?
Anna Bühler: Wo ist der Staff? Was natürlich verwerflich ist, was wir alle wissen, ist halt, ja, wir zeigen euch mal, wie man das hier macht. Wie wir, weißen Europäer, wir schlauen Menschen.
Lisa-Sophie Scheurell: Ihr wollt ja alle so leben wie wir.
Anna Bühler: Genau, diese Erhabenheit ist natürlich hoch problematisch. Diese African Association sind also Männer, die eigentlich ihre eigene Kultur immer wieder anderen überstülpen wollen. Und 1794 beauftragt diese African Association, den Arzt Mango Park damit, den Fluss Niger zu erkundigen. Der soll also da hinfahren und mal gucken, wie verläuft dieser Fluss, wo führt er hin und so weiter. Damals konnte man weder den Verlauf noch die Quelle noch irgendwas vom Niger, also wusste man gar nicht, wie der verläuft. Man wusste nur, dass es ihn gab. Und dieser Mango Park nimmt sich das eben als Mission und schafft es tatsächlich auch, den Verlauf zu checken und findet ihn und kann so grob sagen, wie der fließt. Er kommt dann also mit seinen Aufzeichnungen, mit einem Reisebericht namens Travels in the Interior of Africa zurück nach London und bringt seine Aufzeichnungen mit. Das ist das Ausgangswerk für den Protagonisten von unserer heutigen Folge, für Major James Reynolds. Major James Reynolds wird beschrieben als so ein Typ mittlerer Größe, gut proportioniert, aber auch ein ernster Typ. Er ist auch so halt eher so ein Wissenschaftlertyp, der gerne alleine irgendwie forscht und so zurückhaltend, bescheiden. Was man über ihn wissen muss, ist, dass er im siebenjährigen Krieg gekämpft hat und dort eine so schwere Kriegsverletzung davonträgt, dass er recht jung schon in den Ruhestand geschickt wird, in den bezahlten Ruhestand und dort dann quasi Zeit hat, weiter so Aufzeichnungen zu machen, zu forschen und so. Er forscht vor allem in der Geographie, also das ist so sein Ding. Er zeichnet zum Beispiel 1783 die erste geografisch exakte Karte von Indien. Also der ist jetzt auch ein, also der macht das wirklich gut und der ist auch nicht blöd. 1792 dann wird er als Ehrenmitglied zum offiziellen Geografen von dieser African's Association gemacht. Bis hierhin läuft es noch sehr gut für James Reynolds, kann man sagen, aber dann macht er einen Fehler. Dieser Manga Park, der hat damals den Niger aufgezeichnet, hat irgendwie den Verlauf in eine Karte gemalt. Er hat aber auch nicht nur das gemacht, sondern er hat einen ganzen Bücher voll mit Einbrücken, die er in Afrika gesammelt hat über die Geographie, über die Natur, was er halt alles gesehen hat.
Christian Alt: Und es ist ja wahrscheinlich so die einzige Möglichkeit damals, sich irgendwie zu informieren. Also du hast jetzt nicht irgendwie so Instagram, wo du schauen kannst, wie sieht es denn da jetzt eigentlich aus? oder irgendwie ein cooles TikTok. Voll.
Anna Bühler: Oder man kann nicht mal schnell hinreisen.
Christian Alt: Genau.
Anna Bühler: Oder Google Maps machen. Genau, Street View. So funktioniert nicht. Das heißt, er muss sich eigentlich komplett darauf verlassen, was andere Leute beobachtet und aufgeschrieben haben und daraus will er jetzt geografische Daten erstellen. Ein Jahr später bekommt James Reynolds nämlich die Aufgabe, auf Grundlage von diesen Erkenntnissen, die dieser Manga Park damals gesammelt hat, eine Karte von Afrika zu zeichnen. Ich möchte euch jetzt vielleicht als alle das jetzt mal diese Karte zeigen, weil ich finde es total beeindruckend, wie man überhaupt das schafft, diese Umrisse schon so gut zu machen. Wow. Das ist die Karte, die Reynolds damals gezeichnet hat.
Lisa-Sophie Scheurell: Sieht wunderwunderschön aus und die Umrisse sehen sehr krass so aus, wie Afrika jetzt auch dargestellt wird, sogar mit Madagaskar daneben und so.
Anna Bühler: Genau. Also oben hat er auch so die Länder angezeichnet im Norden des Landes, aber eigentlich ab der Hälfte ist unten ist alles weiß und da steht einfach nur unknown parts.
Christian Alt: So, fair enough.
Anna Bühler: So, da waren wir halt noch nicht. Deswegen kann ich jetzt an der Stelle noch nicht aufmalen, was da ist. Also das ist seine Aufgabe, jetzt eine Karte von Afrika zu zeichnen. Er benutzt dafür eben die Daten, die ein anderer Typ ein paar Jahre davor gesammelt hat. James Reynolds zeichnet dann auch auf diese Karte ein Gebirge, das er Mountains of Kong nennt. Die zeichnet er parallel zum zehnten Breitengrad ein, ohne aber einen wirklichen Beleg dafür zu haben, dass es die wirklich gibt.
Lisa-Sophie Scheurell: Also da könnten eigentlich, also Berge wären doch nett, wenn die da wären, oder?
Anna Bühler: Machen wir doch mal hier, das wäre doch schön, da können wir sich drauf stellen oder gucken.
Christian Alt: Ich glaube auch Mountains of Kong ist der neue Marvel-Film, oder?
Anna Bühler: Kommt nächstes Jahr raus. Das klingt so. Aber es ist auch nicht so, dass er irgendwie so sagt, das sind so zwei, drei Berge, sondern es ist eine 1000 Kilometer lange Bergkette, die er einfach mal so da reinmalt, so auf Gut Glück. Wird schon, würde schon passen, gell.
Lisa-Sophie Scheurell: Es ist auch so lustig, weil er ja sonst eigentlich so viel Ahnung hatte, warum macht er das?
Anna Bühler: Ja, also komm ich jetzt. Wie kommt man auf diese Idee einfach so random eine Bergkette auf die Karte zu malen, die es wahrscheinlich nicht gibt oder für die es keinen richtigen Beleg gibt? Also Manga Park, der da war, hat in seinen Aufzeichnungen geschrieben, dass er in weiter ferne Gebirge bzw. Hügel gesichtet hat. Das überzeugt ihn tatsächlich. Außerdem hat Manga Park ja den Niga damals aufgemalt. Und bei dem ist es so, dass er glaubt, ja, ein Fluss muss ja irgendwie im Gebirge entspringen, d.h. es musste einen Berg geben. Und Manga Park zeichnet den Niga auch nicht so, wie er tatsächlich heute ist, der macht ja so eine Kurve, ich zeige euch das gleich noch, sondern in den Aufzeichnungen von Manga Park ist es ein Fluss, der quasi parallel zum Breitengrad verläuft, also sehr einfach waagerecht. Und deswegen glaubt Renne, ja, okay, d.h. es muss ja einen Berg geben, die den Fluss davon auffällt, in Richtung Landesinnere zu fließen. Deswegen geht er einfach davon aus, dass es eine komplette, fette, riesenlange Bergkette von links nach rechts gibt.
Christian Alt: Also können wir mal kurz festhalten, was für einen beschissenen Job Manga Park gemacht hat, oder? Aber so, ja, das wird ja schon so vor hier, da links nach rechts. Auch ist schon vier, ich mach mal Feierabend.
Anna Bühler: Ja, wo ist das wahrscheinlich wirklich, genau.
Lisa-Sophie Scheurell: Ich bin auch schon ein bisschen beeindruckt davon, dass er sagt, von diesen paar falschen Beobachtungen leitet er das aber so ab und sagt, naja, das macht ja Sinn, wenn der Fluss da lang fließt, dass dann auch ein Gebirg ist. Ich muss sagen, ich kann es ein bisschen nachvollziehen.
Anna Bühler: Voll, ja. Also ich zeige euch das mal kurz. Das ist der Teil, also das ist ein Teil von Westafrika hier im Ausschnitt und das ist der Niga. Ach krass. Also er fließt zuerst nach Norden und dann fließt er in Süden ins Meer.
Lisa-Sophie Scheurell: Okay, also wirklich so eine Kurve macht er.
Anna Bühler: Genau, er macht so eine Kurve, man kann sich tatsächlich auch gar nicht genau erklären, warum der diese komische U-Form hat, diesen Knick nach unten nimmt. Und Ranel denkt sich auch, ja das kann eigentlich gar nicht sein. Es muss ja auch aufgrund der Aufzeichnungen von diesem Manga Park, der muss ja gerade verlaufen, das heißt irgendwas hält ihn davon ab, nach unten zu fließen und deswegen malt er hier diese Bergkette rein. Geil.
Lisa-Sophie Scheurell: Ich liebe es auch, dass die sich so krass an diesen Breitengraden orientieren, die einfach so Menschen ausgedacht sind.
Christian Alt: Das wird schon so aus Eindorf.
Anna Bühler: Ja, das ist so mal, eins zu eins da drauf. Also man weiß tatsächlich bis heute nicht, warum der Niga so verläuft, so halbkreisformartig. Es ist tatsächlich so, dass der Niga seine Quellen in den Bergen hat, aber das ist nur so eine kleine Bergkette, die in Guinea fast an der Grenze zu Sierra Leone liegt.
Christian Alt: Also es ist schon sehr anders.
Anna Bühler: Es ist schon sehr anders. Man kann auch festhalten, es ist sehr, sehr anders.
Christian Alt: Also du hast einen Job irgendwie rauszufinden, wie verläuft denn der Niga und du sagst, oh ich glaube der läuft einfach jetzt mal so 1000 Kilometer nach rechts.
Anna Bühler: Bimalaugen.
Christian Alt: Oh passt schon. Ja.
Anna Bühler: Aber stellt euch vor, ihr seid jetzt irgendwie einfach Bürgerinnen und Bürger in England, ihr hockt irgendwo in London und hängt euch ab und zu mal eine Karte an die Wand. Wie solltet ihr rausfinden, ob das jetzt stimmt oder nicht?
Lisa-Sophie Scheurell: Natürlich würde ich das glauben.
Anna Bühler: Ja.
Lisa-Sophie Scheurell: Logisch, der Typ war ja da. Du denkst, der war da, der hat diese Gebirgskette gesehen, deswegen hat er sie aufgezeichnet.
Christian Alt: Ich hab auch heute so.
Anna Bühler: Aber hinterfragst du ja auch gar nicht, wie das entstanden ist wahrscheinlich, dass da irgendwer mal was gesehen hat, sondern dir wird irgendwie aus vermeintlich verlässlichen Quellen so eine Karte hingelegt. Also warum sollte ich jetzt sagen, kann das denn sein?
Lisa-Sophie Scheurell: Wie hinterfragen Google Maps auch nicht. Wie oft ich schon blind Google Maps gefolgt bin und dann in irgendeine Sackgasse gekommen bin, also ich hab jetzt auch nicht gelernt.
Christian Alt: Das sind die selben Gedankengänge, die diese Flat Earthler auch haben. Die denken, warum sollte die Erde rund sein? Ich hab's ja nicht gesehen. So weißt du so. Genau. Das hat irgendwie den Leuten, dass sie einfach ausgedacht, dass die Erde rund ist.
Anna Bühler: Ja stimmt, eigentlich deswegen hatte ich diese Gedankengänge auch noch nie. Also der Schwindel fällt natürlich nicht auf. Kann ja niemand auch eben rüberfahren und gucken, ob da überhaupt irgendwie ein Berg ist oder nicht. Ja stattdessen nehmen halt andere Kartenzeichner dieses Gebirge auch auf. Ist ja total klar. Zum Beispiel einer der bekanntesten Kartenzeichner, der 1802 eine Karte von Afrika zeichnet. Der heißt Aaron Aerosmiths und der ist tatsächlich... Geiler Name. Aaron Aerosmiths. Aaron Aerosmiths.
Christian Alt: Don't wanna close my eyes. Cause I miss the Congo Mountains. And I don't wanna miss the Congo Mountains.
Anna Bühler: Also der hat sehr, sehr viele Karten gezeichnet und seine Söhne veröffentlichen auch danach noch, also es ist so ein Familienbusiness, was die machen, über 700 Karten, die wirklich einflussreich sind, die auch zum größten Kartenverlag Londons werden.
Christian Alt: Und eine von denen hast du auf deinen TomTom runtergeladen.
Anna Bühler: TomTom hat mich über die Congo Mountains ins Skigebiet von der Schweiz geleitet. Du musst nur die Fähre nehmen. Na ja okay. Auf dieser Grundlage entstanden halt quasi zahlreiche Legenden und Mythen über diese Kongberge. Zum Beispiel sollen sie schneebedeckte Gipfel gehabt haben. Also das ist Sache, die die Leute dann einfach so dazu erfinden, so auf diese Lüge noch eine Lüge draufsetzen.
Lisa-Sophie Scheurell: Die Meissenberge haben ja schneebedeckte Gipfel, also werden die Kong Mountains da schon auch haben.
Anna Bühler: Ja, da gibt es dann auch, sagen wir mal, Gold.
Lisa-Sophie Scheurell: Die haben ja voll coole Stimmen. Vielleicht wundere der Yeti.
Anna Bühler: Und wisst ihr, dass die Kongberge unüberwindbar sind? Noch niemand hat es geschafft, sie zu überwinden.
Lisa-Sophie Scheurell: Weil, das kennt sie ja gar nicht. Das kann sie niemand überwinden. Die unüberwindbaren Berge.
Anna Bühler: Irgendwann fliegt dieser Schwindel aber trotzdem auf, nämlich als der französische Offizier und, in Anführungszeichen, Afrika-Forscher, Louis Gustave Banger im Jahr 1888 tatsächlich mal hinreißt und man guckt so, ja, also jetzt schauen wir uns das mal an.
Christian Alt: Aber so 100 Jahre später oder was?
Lisa-Sophie Scheurell: 100 Jahre lang glaubt einfach die ganze Menschheit, dass da so komische Berge sind.
Anna Bühler: Ja, total. Und das musst du erstmal wieder aus dem kollektiven Gedächtnis löschen.
Lisa-Sophie Scheurell: Ja man, wahrscheinlich kann ich mir vorstellen, dass seine Motivation so war. Alle Leute sagen, diese Berge sind unüberwindbar, aber ich gehe da jetzt hin und dann kenne ich eins hell zurück, weil ich diese Berge überwinde.
Anna Bühler: Und dann ist es so, oh, so ein kleiner Stolperstein, das war's. Das waren die Berge. Also Banger ist der erste, der dann halt merkt, hier gibt es ja gar keine Berge. Er erzählt zu Hause allen davon, wahrscheinlich sagen alle so, ne, kann nicht sein, wir kennen seit den Müten.
Lisa-Sophie Scheurell: So tun halt die ja an, steht das auf den Karten.
Anna Bühler: Aber das sind doch die mit den schneebedückten Gäpfeln, Gäpfeln. Das kann ja nicht sein. Der Rannell, der diese Karte gemalt und diese Berge erfunden hat, ist zu der Zeit schon über 80, ist auch schwer krank, der kriegt das gar nicht mehr mit. Also für ihn ist sein Lebenswerk gerettet. Dieser Mythos um die Kongberge hält sich aber noch ziemlich lange. Sogar noch 40 Jahre nachdem dieser Banger die Aufdeckung gemacht hat, dass es diese Berge gar nicht gibt, werden sie trotzdem noch in einen Oxford Advanced Atlas eingezeichnet. Also praktisch im 20.
Christian Alt: Jahrhundert.
Anna Bühler: Ja, das war die Geschichte der fiktiven Bergkette, die Kongberge. Was für ein geiler Fail.
Lisa-Sophie Scheurell: Das ist so ein guter Fail gewesen. Oh mein Gott.
Anna Bühler: Und nicht eklig.
Christian Alt: Ja, also wir diskutieren hier normalerweise immer, wer gewinnt, die Kongberge gewinnen.
Lisa-Sophie Scheurell: Ja, also finde ich auch eindeutig, muss ich sagen, tatsächlich. Also Tarare war schon krass und so. Er tut mir sehr leid aber irgendwie. Ich finde die Kongberge, das ist wirklich so eine Story, die erzählt man so weiter. Also Tarare erzählt man vielleicht auch weiter. Von wegen wusstest du, da ist ein Typ, der isst alles.
Anna Bühler: Ja, ich freue mich. Also dann werde ich mich jetzt auch gar nicht gegen werden. Dann sagen wir Major James Rannell gewinnt das Rennen in dieser Ferienlager-Folge.
Lisa-Sophie Scheurell: Wie ist denn momentan so der Stand? Habt ihr so einen Count von wegen, wer von euch öfter gewonnen hat bis jetzt?
Christian Alt: Also was wir machen werden, ist, wir haben ja nächste Woche einen Auftritt. Wir haben jetzt am Wochenende einen Auftritt. Übrigens, ihr könnt noch Tickets kaufen. Also wenn ihr das jetzt hört, wir sind in Köln. Und was wir dort machen wollen, wir wollen dort den Gewinner des ganzen Ferienlagers küren.
Anna Bühler: Auf dem Here and Now Festival, wenn ihr noch Tickets haben wollt, dann geht mal auf hereandnowfestival.de. Da könnt ihr bestimmt noch gerade für da, wenn ihr gefällt, das Live shoppen.
Christian Alt: Da sind wir und da wollen wir eigentlich den Gewinner dieser Ferienlager auskaufen.
Lisa-Sophie Scheurell: Also den Gewinner zwischen euch beiden oder den Gewinner, welches war die krasseste Story des gesamten Ferienlagers?
Anna Bühler: Wer ist der dümmste Protagonist unserer Ferienlager-Folgen?
Christian Alt: Und wo wir schon irgendwie am Ferienlager anpreisen sind, es wird auch ein kleines Goodie geben für alle, die dort sind. Weil wir haben ein Shirt, das exklusiv einfach geschenkt wird den Leuten, die kommen. Was?
Lisa-Sophie Scheurell: Oh, jetzt bin ich richtig traurig, dass ich nicht kommen kann.
Anna Bühler: Vielleicht bewahren wir dir eins auf.
Christian Alt: Wir machen so 30 oder so und dann die ersten 30, die da sind, wir schmeißen so eine Menge. Habt ihr so eine geile T-Shirt-Kanone?
Anna Bühler: Weißt du, wie teuer die Dinger sind? 1000 Euro! Was?
Lisa-Sophie Scheurell: Ja! Das ist ja teurer als so eine CD-Rom für das TomTom-Name. Da kann ich halt Spanien, Griechenland und Italien kaufen. Scheiße. Das ist echt krass teuer.
Christian Alt: Aber ich schmeiße den einfach so.
Anna Bühler: Lisa, schön, dass du da warst. Es hat richtig Spaß gemacht. Ja, mir hat es auch mega Spaß gemacht. Ich hoffe, die original Darwin Gefälters-Vibes sind weiterhin bestehend immer noch. Definitiv.
Lisa-Sophie Scheurell: Ich muss sagen, für mich ist es auch eine Ehre, jetzt mal so ein bisschen Teil von so einer Folge zu sein. Weil immer wenn ich Darwin Gefälters höre, was ich ja immer noch mache, auch wenn ich die Folgen teilweise gar nicht mehr recherchiere, aber sitze ich da und ich rede so richtig krass mit euch. Also ich... Das, was ich jetzt gemacht habe, mache ich auch zu Hause, wenn ich die Folgen höre. Ich weiß nicht, ob es anderen Zuhörer in Ausruf geht, aber ich sitze da und bin vor so, ja genau, bla, bla, bla. Reicht selber Witze, die kein Schwein hört.
Anna Bühler: Es ist parasoziale Bindung plus... Aber sowas.
Lisa-Sophie Scheurell: Und jetzt ist es schön, dass andere Leute mal meine dummen Kommentare auch machen. Also vielen Dank, dass ich da sein durfte.
Anna Bühler: Es war auf jeden Fall super cool mit dir. So was gibt's nur im Leben. Darwin Gefälters. Ihr seid dabei im Leben.
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